Umweltgerechtigkeit – Strategiepapier und Good-Practice
In vielen sozial benachteiligten Quartieren konzentrieren sich gesundheitsrelevante Umweltbelastungen. Gleichzeitig sind diese Gebiete oft durch einen Mangel an gesundheitsrelevanten Umweltressourcen geprägt. Verschiedene Untersuchungen belegen den räumlichen Zusammenhang von niedrigem Sozialstatus und höheren Umweltbeeinträchtigungen, bespielsweise durch Lärm, Luftschadstoffe, mangelnde Ausstattung mit Grün- und Freiflächen sowie bioklimatische Belastungen. Zugleich ist bekannt, dass sozial benachteiligte Personen tendenziell stärker durch negative Umwelteinflüsse gesundheitlich beeinträchtigt werden.
Vor diesem Hintergrund zielt der Ansatz Umweltgerechtigkeit darauf ab, die Mehrfachbelastung von benachteiligten Gebieten zu vermeiden bzw. abzubauen sowie ihren Bewohner*innen den Zugang zu gesundheitsfördernden Umweltressourcen zu ermöglichen. Eine Implementierung des Ansatzes erfordert auf allen Umsetzungsebenen (Bund, Länder, Kommunen, Quartiere) ein aufeinander abgestimmtes Handeln in Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft in verschiedenen thematischen Handlungsfeldern.
Im Mittelpunkt des Projekts stehen zum einen Fragen der Verankerung des Ansatzes Umweltgerechtigkeit vor allem auf der Bundesebene. Grundlage dafür sind in Vorläuferprojekten erarbeitete Handlungsempfehlungen, die nun weiterentwickelt werden sollen. Zu diesem Zweck analysiert und bewertet das Projekt den bisherigen politischen Implementierungsprozess. Zum anderen werden Gute-Praxis-Beispiele zur Umweltgerechtigkeit auf kommunaler Ebene recherchiert und dokumentiert. Die Ergebnisse werden in einem Dialogforum mit relevanten Bundesressorts, Ländern, Kommunen und zivilgesellschaftlichen Akteuren vorgestellt und erörtert. Als Produkte sind ein Strategiepapier Umweltgerechtigkeit für den Bund sowie eine Good-Practice-Broschüre geplant.