Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe,

Jugendhilfe und Hartz IV: Umsetzung und Handlungsbedarf

Inhalt

"Wann ist der ALG II-Jugendliche auch ein Jugendhilfe-Jugendlicher?

Durch wen oder was wird er identifiziert? Ist es sein PAP? Sein Fallmanager?

Wie tief gestaffelt kann das Leistungsangebot des SGB II für benachteiligte Jugendliche überhaupt sein?

Wie wird Ausbildung finanziert?

Definiert sich der § 13 KJHG trotz doppeltem Nachrang noch als selbst handelndes eigenständiges Instrument?

Muss der Weg über die anderen Entscheidungsträger gehen?"

(siehe Beitrag von Michael Haberkorn)

Inhaltliches Anliegen des Workshops war es, erste Erfahrungen zum Stand der Umsetzung von Hartz-IV in der Jugendberufshilfe in den einzelnen Kommunen zu diskutieren, Probleme zu identifizieren und gemeinsam über mögliche Lösungsstrategien nachzudenken. Insbesondere die Schnittstellenproblematik wurde intensiv während dieser beiden Tage diskutiert und im Zusammenhang damit natürlich auch, wie Jugendliche vor einem "Zuständigkeitsloch" bewahrt werden können.

Es ging um die nachfolgend genannten Aspekte:

  • Ausgestaltung der Kooperation zwischen ARGEn, Jugendamt und Agentur;
  • die Einbindung der Jugendberufshilfe und der bestehenden Netzwerkstrukturen in das Gesamtsystem und das Zusammenwirken der Fachkräfte;
  • die Rollenklärung öffentlicher und freier Jugendhilfe bei der Umsetzung und der Vereinbarung von Kooperationsbeziehungen zu den Trägern der Grundsicherung einschließlich institutioneller Strukturen (z.B. Beiräte);
  • systematische Einbindung des Know-hows der Jugend(berufs)hilfe in das Fallmanagement der ARGEn und Optionskommunen;
  • Dequalifizierung und Entpädagogisierung der Integrationsprozesse (benachteiligter) Jugendlicher (Handlungsprogramme und Handlungsempfehlungen der Bundesagentur für Arbeit).

Um diesen hier dokumentierten Erfahrungsaustausch fortzusetzen, wird am 18./19. Januar 2006 eine bundesweite Fachtagung stattfinden, in deren Mittelpunkt insbesondere Zuständigkeits- und Rechtsfragen bei der Umsetzung von Hartz IV, die ARGE-Konstruktion, Vernetzungs- und Kooperationsstrukturen sowie Fall- und Casemanagement inkl. Qualifizierung und Profiling stehen werden.

Aus dem Inhalt

Vorwort:

Kerstin Landua, Leiterin der Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe, Verein für Kommunalwissenschaften e.V., Berlin,

Klaus Roth, Geschäftsführer, START gGmbH, Bernburg

Einführungsreferat aus institutioneller Sicht: Was bedeutet Hartz IV für die Jugendsozialarbeit und insbesondere für die Jugendberufshilfe?

Paul Fülbier, Geschäftsführer der Bundesarbeitsgemeinschaft Jugendsozialarbeit, Bonn

Einführungsreferat aus der Betroffenenperspektive: Was bedeutet Hartz IV für junge Benachteiligte?

Manfred Busch, Freiberuflicher Fachberater für Rechtsangelegenheiten in der Jugendhilfe, Celle

Fachreferat: Überlegungen und erste Ergebnissen aus dem Forschungsprojekt "Jugendsozialarbeit im Wandel"

Lutz Wende, Dipl.-Soziologe, Bornheim-Rösberg

Stand der Umsetzung und weiterer Handlungsbedarf am Beispiel verschiedener Kommunen:

  • Stand der Umsetzung in Krefeld

    Gerhard Ackermann, Leiter des Jugendamtes der Stadt Krefeld
  • Stand der Umsetzung in Leipzig

    Dr. Lutz Schmidt, Jugendhilfeplaner, Leiter der Abteilung Jugendhilfeplanung, Jugendamt der Stadt Leipzig
  • Stand der Umsetzung im Landkreis Goslar

    Hans-Rudolf Segger, Kreisrat, Dezernent mit den Aufgabenschwerpunkten Personal, Organisation, Finanzen/Bildung, Kultur, Sport/Soziales und Jugendhilfe beim Landkreis Goslar
  • Stand der Umsetzung im Landkreis Ludwigslust

    Reinhard Mach, 2. Beigeordneter des Landkreises Ludwigslust
  • Stand der Umsetzung in Berlin

    Michael Haberkorn, Geschäftsführer des Berliner Verbandes für Arbeit und Ausbildung
  • Stand der Umsetzung in Hamburg: Welcher Beratungsbedarf besteht bei den Kunden aus Sicht des Beraters? Wie ändert sich die Rolle der Leistungserbringer?

    Miriam Kohlmeyer, Dipl.-Pol., Beraterin bei con_sens GmbH Hamburg für Jugendhilfe und Arbeitsmarktpolitik

Literaturhinweise

Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe, Bd. 52, 2005, deutsch, 82 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2005

ISBN: 978-3-931418-56-4
Printausgabe vergriffen

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