Verwaltung 2.030
Vor dem Hintergrund verschiedener globaler gesamtgesellschaftlicher Herausforderungen sehen sich Kommunen einer zunehmenden Komplexität in ihren Entscheidungen und Aushandlungsprozessen ausgesetzt. Als Umsetzungsebene vor Ort kommt Städten und Gemeinden eine zentrale Rolle für die Bewältigung multidimensionaler Problemlagen zu. Die historisch gewachsenen etablierten Verwaltungs- und Haushaltsstrukturen mit vorwiegend sektoralem Aufbau stehen jedoch im Gegensatz zu der hierfür erforderlichen integrativen Herangehensweise. Dies ruft nach innovativen, querschnittsorientierten Ansätzen sowie einem übergeordneten Bezugsrahmen. Einzelne Kommunen versuchen bereits, den spezifischen Anforderungen zur Umsetzung von Nachhaltigkeit durch geeignete Maßnahmen gerecht zu werden. Eine grundlegende Anpassung der etablierten Strukturen steht jedoch noch aus.
Die 2015 verabschiedete Agenda 2030 mit ihren 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (Sustainable Development Goals, SDGs) gab den Impuls zur zukunftsfähigen Neugestaltung von Verwaltungsstrukturen. Die SDGs könnten den erforderlichen Bezugsrahmen zwar durchaus bilden. Deren ganzheitliche Integration stellt Kommunen allerdings vor enorme Herausforderungen. An dieser Stelle setzt das Verbundvorhaben „Verwaltung 2.030“ („Zwei Punkt Null Dreißig“) an. Gesamtziel des Vorhabens ist es, innovative Verwaltungsstrukturen zur integriert-agilen Umsetzung der Agenda 2030 zu entwickeln und ihre Funktionsfähigkeit in der Stadtverwaltung Detmold, die als Reallabor fungiert, zu erproben. Die Erkenntnisse dienen der direkten Umsetzung der Detmolder Nachhaltigkeitsstrategie. Die generierten Ergebnisse werden außerdem für einen interkommunalen Wissenstransfer aufbereitet, so dass sie bundesweit Anwendung finden können. Insgesamt will das Vorhaben Wege finden, wie etablierte Verwaltungsstrukturen neu zu denken sind, um sie an die Komplexität und den querschnittlichen Charakter aktueller Herausforderungen anzupassen. Für die Kommunen der Zukunft stellt diese Verwaltungsmodernisierung einen entscheidenden Schritt für die Sicherung der Daseinsvorsorge in Verbindung mit einer nachhaltigen Entwicklung dar.
Die Landesarbeitsgemeinschaft Agenda 21 NRW e.V. führt das Projekt als Verbundkoordinatorin gleichberechtigt mit der Stadt Detmold und dem Deutschen Institut für Urbanistik durch. Das Projekt ist auf zwei Jahre angelegt.