Gut gekennzeichneter Radweg
Mobilität | Infrastruktur

Sichere Rad- und Fußwege im ländlichen Raum

In einer neuen Seminarreihe unterstützt das Difu Fachleute aus Kommunalverwaltungen, Planungsbüros und Verbänden bei der verkehrssicheren und attraktiven Gestaltung der Straßeninfrastruktur.

Verkehrssicherheit und nachhaltige Mobilität sind zentrale Herausforderungen für Kommunen – nicht nur für Großstädte, sondern auch für kleinere Städte und Gemeinden. Besonders innerorts ist der Handlungsbedarf groß: hier ereignet sich ein Großteil aller Straßenverkehrsunfälle mit Personenschaden – häufig auf Hauptverkehrsstraßen und Ortsdurchfahrten. Kinder, ältere Menschen und mobilitätseingeschränkte Personen zählen dabei zu den besonders gefährdeten Gruppen. Im ländlichen Raum ist die Verkehrsinfrastruktur zusätzlich oft noch stark auf den Autoverkehr ausgerichtet – sichere, barrierefreie und klimaschonende Alternativen fehlen vielerorts. 

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2021 zum Klimaschutzgesetz verpflichtet Kommunen wirksame Maßnahmen zur Senkung von Treibhausgasemissionen umzusetzen – gerade im Verkehrssektor. Für diese kommunale Verkehrswende ist der Ausbau des Fuß- und Radverkehrs zentraler Bestandteil, nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch im Hinblick auf Lebensqualität und soziale Teilhabe. Bisher fühlen sich viele Planende in kleineren Kommunen bei der Umsetzung sicherer und nachhaltiger Mobilitätsmaßnahmen oft allein gelassen – sei es aufgrund mangelnder Ressourcen, fehlender Praxisbeispiele oder unklarer rechtlicher Grundlagen. 

Hier setzt das Projekt an: Im Auftrag des Deutschen Verkehrssicherheitsrats (DVR) entwickelt das Difu die Online-Fortbildungsreihe „Sicher zu Fuß und per Rad im ländlichen Raum – Infrastruktur attraktiv gestalten“, die gezielt Fachleute in Kommunalverwaltungen, Planungsbüros und Verbänden anspricht. Die Fortbildungsreihe vermittelt praxisnah und zielgruppengerecht Fachwissen zu verkehrssicherer Infrastrukturgestaltung für Fuß- und Radverkehr im ländlichen Raum. Sie greift dabei die 14 DVR-Empfehlungen zur Sicherheit in Ortsdurchfahrten und die 2024 reformierte StVO samt VwV-StVO sowie relevante Regelwerke (ERA, EFA) auf. Ergänzt wird dies durch konkrete Planungsbeispiele aus dem In- und Ausland.

Die Seminarreihe ist modular aufgebaut: Ein Selbstlernkurs vermittelt Grundlagenwissen, gefolgt von digitalen Arbeitsgruppen mit Praxisaufgaben sowie einem Abschlussmodul mit Erfahrungsberichten aus Kommunen. Zusätzlich wird ein öffentlich zugängliches Bonus-Webinar zu „Experimentierräumen“ im Straßenverkehr angeboten. Durch die praxisnahe Gestaltung der Fortbildung und den aktiven Austausch unter den Teilnehmenden fördert das Projekt nicht nur den Wissenstransfer, sondern auch den Dialog über Handlungsspielräume, Zielkonflikte und Lösungsansätze – und trägt so zur Umsetzung sicherer und lebenswerter Ortsmitten bei.

Projektleitung

Online-Seminarreihe für Kommunen und Landkreise zu Innerortsthemen

bis
Fahrradverkehr
Fußverkehr
Barrierefreiheit
Klein- und Mittelstädte
Integrierte Verkehrsplanung
Mobilität
Deutscher Verkehrssicherheitsrat e.V. (DVR)

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