Schnittstellen zwischen ÖPNV und Fußverkehr optimieren
Der ÖPNV hat das Potenzial, die Mobilität im Rahmen der Mobilitäts- und Verkehrswende für alle Menschen nachhaltig zu gestalten. Ein entscheidender Faktor ist hierbei der Fußverkehr als wichtiges Bindeglied auf dem Weg zu und von den Haltestellen. Oft bleiben die Potenziale dieses Zuwegs jedoch ungenutzt – Barrieren wie schlechte Zugänglichkeit, Umwege oder fehlende Sicherheit mindern die Attraktivität und Effizienz des ÖPNV. Gleichzeitig gibt es einen Mangel an Daten und Wissen über die Bedürfnisse von zu Fuß Gehenden.
Das Forschungsprojekt „Bedeutung der Schnittstellen zwischen ÖPNV und Fußverkehr verstehen und kommunizieren“ setzt an dieser Schnittstelle an. So wird beispielsweise untersucht, wie eine fußgängerfreundliche Gestaltung die Reichweite von Haltestellen und die Nutzung des ÖPNV erhöhen kann. Dabei legt das Projektteam besonderen Wert auf die Perspektive der Nutzer*innen: Beispielsweise wird analysiert, wie sich Wahrnehmung und Bereitschaft, längere Strecken zu Fuß zurückzulegen, durch attraktive und klimatisch angenehme Wege positiv beeinflussen lassen. Ein zentrales Ziel des Projekts ist es, praxisnahe Handlungsempfehlungen für Kommunen und Verkehrsbetriebe zu entwickeln. Daher wird ebenso untersucht, wie die Zusammenarbeit zwischen Verkehrsbetrieben, Verkehrs- und Stadtplanenden verbessert werden kann, um barrierefreie, sichere und visuell ansprechende Zuwege zu schaffen. Dafür werden im Rahmen des Projekts Praxisbeispiele aus Deutschland und dem Ausland recherchiert.
Das Projektkonzept berücksichtigt Fachwissen aus Stadtplanung, Mobilitätsforschung und Sozialwissenschaften, um die Schnittstellen zwischen ÖPNV und Fußverkehr ganzheitlich zu betrachten. Das gewonnene Wissen soll in integrierte Planungsansätze einfließen, damit Kommunen die entstehenden Synergien nutzen und sowohl die Mobilität als auch die Lebensqualität in Städten nachhaltig verbessern können.
Prof. Helge Hillnhütte