Nachhaltige urbane Mobilität im Alltag
Wie kann der Anteil aktiver und nachhaltiger Mobilität – beispielsweise das Radfahren oder das Zufußgehen – am Stadtverkehr steigen? Diese Frage ist für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt EASIER erkenntnisleitend. Das Projekt verfolgt dabei einen neuen ganzheitlichen Ansatz, der darauf abzielt, Verhaltens- und Sichtweisen hinsichtlich des Zugangs und der Vernetzung urbaner Verkehrssysteme zu verändern. Beispiel Fußverkehr: Bei Fördermaßnahmen des Fußverkehrs sind nicht nur ausreichend dimensionierte Gehwege, sichere Querungen und eine möglichst direkte Wegeverbindung wichtig. Was zählt, ist auch die wahrgenommene Umgebung, die lärmarm, sozial sicher und erlebnisreich gestaltet werden sollte. Doch obwohl der Fußweg zur Haltestelle eine besonders wichtige Rolle spielt, wird er in den Planungen der Verkehrsbetriebe, aber auch in der kommunalen Verkehrsplanung bislang kaum systematisch in den Blick genommen. Die Gestaltung des Umfeldes von Haltestellen, beispielsweise hinsichtlich der Wegedistanzen oder Wartezeiten an Straßenübergängen, kann die Akzeptanz öffentlicher Verkehrsangebote ganz maßgeblich positiv beeinflussen.
Mit Hilfe des „tactical urbanism“, wonach versuchsweise und temporär alternative Maßnahmen im öffentlichen Straßenraum eingeführt werden, will das Projekt Hinweise hinsichtlich der folgenden Frage gewinnen: Wie kann das Mobilitätsverhalten zugunsten einer Stärkung des multimodalen Verkehrs – d.h. einer stadtverträglichen Nutzung von verschiedenen Verkehrsmitteln – beeinflusst werden? An dem Projekt sind verschiedene Partner in Kopenhagen, Oslo, Trondheim, Stavanger, Lund, Berlin und dem Saarland beteiligt. Das Difu übernimmt den Wissenstransfer in die kommunale Praxis.