Ansicht eines Bergdorfs im Tal
Stadtentwicklung & Stadtplanung

Raumordnung und interkommunale Kooperation als Wege aus der Wohnungsnot

In vier Modellregionen werden Vorschläge zur Anwendung raumplanerischer Instrumente entwickelt, um bedarfsgerechten Wohnungsneubau zu forcieren. Schwerpunkte liegen bei der Entwicklung zusätzlicher Bauflächen sowie der Mobilisierung von Innenentwicklungspotenzialen. 

Im Rahmen des Forschungsprogramms „Modellvorhaben der Raumordnung (MORO)“ des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) wird die Entwicklung praxisorientierter Lösungskonzepte für die Bewältigung regionaler Wohnungsversorgungsprobleme gefördert. Folgende vier Modellregionen werden in einem neuen Forschungsprojekt genauer analysiert: Städteregion Aachen, Region Mittlerer Oberrhein, Region Hochrhein-Bodensee, Berlin-Brandenburg (Gemeinsame Landesplanung).

Ein Difu-Forschungsteam untersucht mit weiteren Projektpartnern, wie wirksame Vorgaben der Landes- und Regionalplanung für einen bedarfsgerechten Wohnungsbau aussehen und ein regional abgestimmter, bedarfsgerechter Wohnungsbau an raumverträglichen Standorten durch interkommunale Zusammenarbeit ermöglicht werden können. Die Entwicklung von Instrumentensteckbriefen, bei der auch internationale Erfahrungen in der Bewältigung von Wohnungskrisen einbezogen werden, bildet einen weiteren Schwerpunkt. In einem zu entwickelnden Toolkit sollen wirksame Instrumente beschrieben werden, mit deren Hilfe die Landes- und Regionalplanung sowie interkommunale Kooperationsverbünde die regionale Wohnungsversorgung bedarfsgerecht verbessern können.

 

Die Modellvorhaben


Die Gemeinsame Landesplanung Berlin-Brandenburg überprüft die bestehenden Instrumente zur raumordnerischen Entwicklung von Wohnungsbaustandorten im Hinblick auf ihre Effektivität, Effizienz und Praktikabilität und entwickelt diese weiter. Basis sind die im Gemeinsamen Landesentwicklungsplan für den engeren Verflechtungsraum Brandenburg-Berlin (LEPeV) verankerten Wohnungsbaustandorte. 

In der Planungsregion Hochrein-Bodensee wird in der Modellkommune Bad Säckingen – auf dem 200 ha großen Sisslerfeld auf der schweizerischen Rheinseite – ein neues Konzept zur Wohnraumbereitstellung im engen Zusammenhang mit der gewerblichen Entwicklung erarbeitet. Zentral ist ein adaptives Wohnraummanagement, das gewährleisten soll, dass die Wohnraumschaffung zielgenau auf die Nachfrageschübe abgestimmt werden kann. 

In der StädteRegion Aachen werden nachhaltige Wohnstrategien für die Region entwickelt. Dazu gilt es, zunächst kommunale Steckbriefe mit Wohnbedarfsprognosen und Handlungsempfehlungen zu erstellen. Auf dieser Grundlage wird ein interkommunales wohnbauliches Entwicklungskonzept erarbeitet. Perspektivisch soll in der Region ein kooperatives, kommunenübergreifendes Wohnentwicklungsmanagement entstehen.

Der Regionalverband Mittlerer Oberrhein nutzt Haushalts- und Wohnbedarfsprognosen und entwickelt daraus ein interkommunales Wohnraummanagement. Teil des Projekts ist die Ableitung von Aussagen der Raumordnung, die über reine Dichtevorgaben hinausgehen.

 

Projektleitung
Mehr Wohnungsbau ermöglichen: Raumordnung und interkommunale Kooperation als Wege aus der Wohnungsnot

Modellvorhaben der Raumordnung (MORO)

bis
Bodenpolitik
Bau- und Planungsrecht
Wohnen
Siedlungsentwicklung
Stadtentwicklung, Recht und Soziales
Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Frank Reitzig, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Berlin
Prof. Dr. Christian Diller, Universität Gießen
anschlaege.de, Kreativagentur Berlin

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