Integrierte stadttechnische Infrastrukturplanung
Stadttechnische Infrastrukturen der Daseinsvorsorge sichern die flächendeckende Versorgung der Städte mit Wasser und Energie. Zudem sorgen sie für die Behandlung oder Verwertung von Abwasser, Abwärme und Abfällen. Angesichts bestehender Ressourcen- und Klimaschutzziele sowie unvermeidbarer Klimawandelfolgen steht den technischen Infrastruktursystemen eine grundlegende Transformation bevor. Zugleich treten weitere Anforderungen wie der Schutz kritischer Infrastrukturen, der Infrastrukturausbau im Zuge eines fortschreitenden Bevölkerungswachstums sowie zunehmend Fragen der Versorgungssicherheit in den Vordergrund.
Aufgrund der Vielzahl im Wettbewerb agierender öffentlicher, halb-öffentlicher sowie privater Unternehmen stellt sich die grundsätzliche Frage nach einem sektorübergreifenden Koordinierungsbedarf für raumrelevante Infrastrukturentwicklungen. Politik und öffentlicher Verwaltung als Träger der Daseinsvorsorge und der räumlichen Planung obliegt die Steuerungsaufgabe im Sinne einer gesamtheitlichen integrierten technischen Infrastrukturentwicklung.
Vor dem Hintergrund der spezifischen Governance-Situation in Berlin befasst sich die Berliner Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen mit der Frage, wie es gelingen kann, die vielfältigen Schnittstellen zwischen den verschiedenen Ver- und Entsorgungssektoren, räumlichen Ebenen und administrativen Zuständigkeiten im Sinne einer integrierten räumlich-technischen Infrastrukturplanung zu managen.
Daher beauftragte die Senatsverwaltung das Difu mit der Erarbeitung einer Sondierungsstudie, in deren Mittelpunkt die Konzeption einer integrierten stadttechnischen Infrastrukturplanung steht. Aus räumlicher Perspektive soll dabei vor allem die planerische Steuerung gekoppelter Infrastrukturen betrachtet werden. Bei der Bearbeitung werden Fragen hinsichtlich zukünftigen Flächenbedarfen stadttechnischer Infrastrukturen und Standortentscheidungen einschließlich der baulichen Dichten von Siedlungsgebieten einbezogen.
Ausgangsthese für die Studie ist, dass eine optimierte Abstimmung zwischen der technischen Infrastrukturplanung und der räumlichen Stadtentwicklung erhebliche Potenziale für eine ressourcenschonende, CO2-neutrale und klimaangepasste Stadtentwicklung und erschwingliche Daseinsvorsorge bietet.