Agenda 2030 vor Ort
Die lokale Implementierung der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ der Vereinten Nationen und insbesondere der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) erfordert ein umfassendes kommunales Nachhaltigkeits- und Transformationsmanagement, zu dem die globale Agenda 2030 selbst keine konkreten Hilfestellungen bietet. Seit 2017 erarbeitet das Difu daher im Auftrag und gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung einen umfangreichen Indikatorenkatalog und zugehörige weitere Unterstützungsangebote für ein SDG-Monitoring auf kommunaler Ebene, die u.a. im Projekt-eigenen SDG-Portal mit Daten hinterlegt sind. Weitere Projektpartner sind die kommunalen Spitzenverbände, das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) und die Deutsche Sektion des Rates der Gemeinden und Regionen Europas (RGRE), die sich durch Vertreterinnen und Vertretern ihrer Institutionen in der gemeinsamen Arbeitsgruppe „SDG-Indikatoren für Kommunen“ an der Entwicklung der Instrumente und deren Skalierung beteiligen.
Die bereits erarbeiteten Instrumente werden im Projekt „Agenda 2030 – Nachhaltige Entwicklung vor Ort“ weiterentwickelt, vertieft und skaliert. Die Datenerhebung zahlreicher Indikatoren ermöglicht wissenschaftlich ertragreiche Analysen zu den komplexen Zusammenhängen und Zielkonflikten zwischen unterschiedlichen SDGs auf kommunaler Ebene. Ausgehend davon leitet das Projektteam Handlungsempfehlungen ab und macht diese zusammen mit kommunalen Profilen, Daten und zahlreichen Beispielen guter Praxis auf dem SDG-Portal zugänglich. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse fließen voraussichtlich auch in einen kommunalen Beitrag zum Voluntary National Review ein – dem Staatenbericht, der dem im Juli 2021 stattfindenden High-Level Political Forum der UN den Stand der Umsetzung der Agenda 2030 in Deutschland berichten wird. Neben der Erfassung des Ist-Zustands auf dem Weg hin zu nachhaltigeren Städten, Gemeinden und Kreisen werden im Laufe des Jahres auch Wunsch-Zustände abgefragt: Eine repräsentative Bevölkerungsbefragung soll Aufschluss darüber geben, welche Visionen und konkrete Wünsche Bürgerinnen und Bürger zur nachhaltigen Kommune der Zukunft haben. In Ergänzung dazu entwickelt das Difu schließlich auf Grundlage der erarbeiteten Instrumente Coaching-Angebote zum SDG-Monitoring und Nachhaltigkeitsmanagement, die von den Kommunen in Anspruch genommen werden können. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt.