Foto: eine Frau mit Kind steht vor einem Textilgeschäft in einer Siedlung
Mensch & Gesellschaft | Stadtentwicklung & Stadtplanung

Zusammenhalt braucht Räume

Wie können Kommunen die Teilhabe durch Wohnen für neu zugewanderte und geflüchtete Menschen befördern? Können integrative Wohnprojekte dabei einen Beitrag leisten? Zusammen mit der Universität Stuttgart untersuchte das Difu diese Fragen in einem Forschungsprojekt.

Um anzukommen und am gesellschaftlichen Leben teilzuhaben, brauchen Menschen eine Wohnung – sie garantiert Rückzugsmöglichkeiten, Privatsphäre und Sicherheit und ist eine Voraussetzung für das Zusammenleben mit anderen Menschen. Wie kann Teilhabe durch Wohnen für neu zugewanderte und geflüchtete Menschen kommunal befördert werden? Können integrative Wohnprojekte dabei einen Beitrag leisten? Wenn ja, was kennzeichnet diese und wie verbreitet sind sie? Diese und andere Fragen erörterte das Forschungsprojekt „Zusammenhalt braucht Räume – integratives Wohnen mit Zuwanderern“, das das Difu in einer Kooperation mit der Universität Stuttgart, Fakultät Architektur und Stadtplanung, Fachgebiet Architektur- und Wohnsoziologie (Leitung: Prof. Dr. Christine Hannemann) im Zeitraum von 2017 bis 2020 durchführte.

Hierfür erfasste das Difu-Teilprojekt den kommunalen Status quo hinsichtlich der Unterbringung, Wohnsituation und (sozialräumlichen) Integration von neu zugewanderten Menschen. Es zeigte sich, dass in vielen Städten und Gemeinden die Unterbringung zwar gelingt, die eigene Wohnung aber keine Selbstverständlichkeit und somit Teilhabe durch Wohnen für viele anerkannte Geflüchtete nicht selbstverständlich ist. Der Wohnungsmarkt erwies sich dabei als Stellschraube für die Integration. Da in vielen Kommunen die Situation auf dem Wohnungsmarkt angespannt ist, erhält die Frage nach dem Zugang zu bezahlbarem Wohnraum und der kommunalen Verfügbarkeit über diesen ein besonderes Gewicht.

Wohnungsbau allein wird allerdings nicht ausreichen, um die Versorgungsprobleme zu lösen. Umso mehr sind alternative Wohnmodelle gefragt, die sowohl die Versorgung von neu zugewanderten und geflüchteten Menschen mit Wohnraum ermöglichen als auch ihre Integration in den jeweiligen Nachbarschaften fördern. Integrativen Wohnprojekten kann in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle zukommen. Die Ergebnisse einer repräsentativen Kommunalbefragung, die das Projekt durchführte, weisen darauf hin, dass integrative Wohnprojekte zwar bislang wenig verbreitet sind, es aber gerade in Großstädten Bemühungen gibt, neue Wohnmodelle zu erproben und aufzubauen. Was diese kennzeichnet und was die Voraussetzungen für deren Gelingen sind, ist Thema einer Publikation, die unter Federführung des Stuttgarter Projektpartners im JOVIS Verlag im Herbst 2020 erscheint.

Gefördert wurde das Forschungsprojekt "Zusammenhalt braucht Räume – integratives Wohnen mit Zuwanderern" vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Förderbereich "Zusammenhalt stärken in Zeiten von Krisen und Umbrüchen".

 

Logo des BMBF mit Förderhinweis

 

Projektleitung
Dipl.-Soz. Gudrun Kirchhoff
"Zusammenhalt braucht Räume" – integratives Wohnen mit Zuwanderern
bis
Migration, Zuwanderung, Integration
Stadtplanung
Stadtteil, Quartier
Wohnen
Stadtentwicklung, Recht und Soziales
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)

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