Klimaschutz im historischen Quartier
Klimaschutz in historischen Quartieren macht es erforderlich, den Blick vom Einzelobjekt zu lösen und die Aktivitäten um quartiersbezogene Maßnahmen zu erweitern. Auf diese Weise kann auf den baukulturell schützenswerten Bestand bei vergleichbarer Wirksamkeit hinsichtlich der Gesamtbilanz besser Rücksicht genommen werden.
Eine Aktivierung quartiersbezogener Potenziale ist auch von entscheidender Bedeutung, um die Identität, Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit der jeweiligen Standorte zu sichern und somit den langfristigen Erhalt des baukulturellen Erbes zu gewährleisten. Ebenso können Kommunen mit der Umsetzung entsprechender Maßnahmen vorbildliche Angebote entwickeln, die das Nutzerverhalten positiv beeinflussen.
Im Auftrag des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung erarbeitet das Difu aktuell eine „Kommunale Arbeitshilfe für Maßnahmen zum Klimaschutz im historischen Quartier“. Die Arbeitshilfe zielt darauf ab, einen Handlungsleitfaden für die Kommunen bereitzustellen, der eine systematische Übersicht über die gesetzlichen Rahmenbedingungen, Fördermöglichkeiten und den aktuellen Stand der Forschung bietet, die für Klimaschutzmaßnahmen im historischen Quartier von Relevanz sind. In der Arbeitshilfe sollen zudem zentrale Handlungsfelder und innovative Lösungsansätze aufgezeigt werden, mit denen den aktuellen Anforderungen beim Klimaschutz quartiers-, akteurs- und nutzerbezogen begegnet werden kann. Der Fokus liegt dabei auf den baukulturell besonders bedeutsamen Bereichen, in denen energetische Objektsanierungen nur eingeschränkt erfolgen können, so dass umso mehr Gewicht auf quartiersbezogene Ansätze und integrierte Prozesse gelegt wird. Im Vorgriff auf die Arbeitshilfe wurde Ende August eine Handreichung vorgelegt für die teilnehmenden Städte des Wettbewerbs "Historische Stadtkerne - integriert denken und handeln". Der Wettbewerb wird vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) in Zusammenarbeit mit den Ländern, den kommunalen Spitzenverbänden sowie der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland ausgelobt.