
Dritte Orte als „Inkubatoren“ für das Gemeinwesen
Viel ist derzeit die Rede sowohl von Verunsicherungen als auch von Fliehkräften und Polarisierung in der Gesellschaft. Entlang bestimmter Themen wie Zuwanderung und Integration, Klimakrise, Identität, Gerechtigkeit und Toleranz oder wirtschaftliche Folgen des Krieges in der Ukraine entzünden sich Diskurse von teils erheblicher Vehemenz.
Generell stellt sich daher die Frage, wie unsere Gesellschaft – insbesondere in Städten – wieder mehr Zusammenhalt erfahren kann. Nicht nur sozialpolitische Maßnahmen sind hier gefragt, auch spezifische Räume und Orte können einen Beitrag zu mehr Gemeinsamkeit und Gemeinsinn leisten. Damit sind unter anderem Stadtplanung und Stadtentwicklung gefragt, zur Schaffung bzw. Qualifizierung solcher „Dritten Orte“ in (Groß-)Städten beizutragen. Ein Aspekt kann dabei die Schnittstelle zur Entwicklung von Innenstadt- und Stadtteilzentren sein, denn Nachnutzungskonzepte für leerstehende Einzelhandelsimmobilien (Stichwort „Kaufhaussterben“) werden vielerorts dringend gesucht.
In Kooperation mit deutschen Großstädten geht das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) unter anderem folgenden Fragen nach:
- Welche Orte braucht das Gemeinwesen?
- Inwieweit kann das Gemeinwesen (wieder) zentrale Orte besetzen?
- Wie können Dritte Orte gezielt(er) für eine Stärkung des Gemeinwesens auf- und umgebaut werden?
- Welche Einzelaspekte wie (innen-)architektonische Gestaltung und inhaltliche Angebote, Finanzierung und Betreibermodelle, Erreichbarkeit und räumlicher Einzugsbereich spielen dabei eine wesentliche Rolle?
Das Projekt basiert auf Desktop-Recherchen und -Auswertungen, der Analyse Dritter Orte in den projektbeteiligten Kommunen sowie dem Erfahrungsaustausch zwischen den Projektbeteiligten.
Kooperationsprojekt mit deutschen Städten