
Ankerorte des digitalen Wandels
Digitalisierung und die Entwicklung zur Smart City sind keine „Verwaltungsprojekte“, sondern betreffen Bürgerinnen und Bürger in ihrem Lebensalltag. Es braucht begleitende Instrumente für Teilhabe und Mitgestaltung bei der digitalen Transformation sowie neue Angebote, um digitale Kompetenzen zu entwickeln und lebenslanges Lernen zu fördern.
Hierfür richten viele Kommunen physische Orte ein, in denen Teilhabe, Mitgestaltung und Kompetenzentwicklung ihren Raum finden. Diese Orte tragen unterschiedliche Namen: Regio-Hubs, Stadtlabore, Innovationsräume, Maker-Spaces oder digitale Dorfbüros. Dabei gehen die Kommunen unterschiedlich vor und kombinieren unterschiedliche Schwerpunkte. Die Ziele reichen von der Stärkung der Gemeinschaft und Förderung der Begegnung über einen Ort für Bürgerbeteiligung und Daseinsvorsorge bis hin zu einer Erlebnismöglichkeit für digitale Lösungen, Lernräumen, Makerspaces, Co-Working, Start-up-Förderung und Innovationszentren.
Für all diese Orte bietet das vom Difu entwickelte Konzept der „Ankerorte des digitalen Wandels“ einen Rahmen. Denn trotz ihrer inhaltlich differenzierten Schwerpunktsetzungen verfolgen alle Ankerorte das Ziel, die Smart City und smarte Region den Bürgerinnen und Bürgern näherzubringen, Berührungsängste mit der Digitalisierung abzubauen und Ideen und Wünsche aus der Zivilgesellschaft in den Entwicklungsprozess einzubinden. Das Difu vertieft dieses Konzept nun in einem neuen Projekt – gefördert durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
Ziel des Projektes ist es, die Inhalte und Typen der Ankerorte des digitalen Wandels zu charakterisieren und ihre Aufgaben und Möglichkeiten zu skizzieren. Gegenstand der Untersuchung sind die über 50 Ankerorte des digitalen Wandels, die im Rahmen der Förderung der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) entstanden sind. Über die Individualität der einzelnen Ansätze hinaus erarbeitet das Difu-Forschungsteam gemeinsame Prinzipien dieser Angebote und skizziert ihre Mehrwerte bei der Entwicklung einer smarten Stadt oder Region.
Die Studie soll als Entscheidungshilfe dienen und die Bandbreite der Ankerort-Konzepte aufbereiten, um bei der Wahl der vor Ort passenden Schwerpunkte zu unterstützen. Konkrete Handlungsempfehlungen helfen kommunalen Akteuren dabei, realistische Erwartungshaltungen zu entwickeln, wichtige Weichenstellungen frühzeitig vorzunehmen und organisatorische Fehler zu vermeiden. Übergeordnet soll die Studie dazu beitragen, Orte zu schaffen, die die Mitwirkung und Teilhabe an der Smart City stärken.
Mit Ankerorten des digitalen Wandels smarte Städte und Regionen gestalten