Foto: Menschen im öffentlichen Raum
Forschung & Publikationen

Kommunales Integrationsmonitoring liefert wichtige Daten für Kommunen

Kommunen benötigen Wissen über den Stand der Integration, um erfolgreich bei der Maßnahmenplanung zu sein. Kommunales Integrationsmonitoring ist ein wichtiges Instrument, das bei der Integrationsarbeit hilfreiche Dienste leistet. 

Integration findet vor Ort statt. Sie wird in den Städten, Gemeinden und Landkreisen gestaltet. Bei der Integrationsarbeit richten die Kommunen ihr Handeln strategisch-konzeptionell sowie projekt- und maßnahmenbezogen aus. Eine zentrale Voraussetzung dafür ist das Wissen über den Stand der Integration in der eigenen Kommune. Ein wichtiges Instrument hierbei ist ein kommunales Integrationsmonitoring, denn es macht den Status quo und Veränderungen in integrationsrelevanten Handlungsfeldern nachvollziehbar.

Im Nationalen Aktionsplan Integration der 19. Legislaturperiode ist die Weiterentwicklung des kommunalen Integrationsmonitorings als Kernvor-haben benannt. Damit unterstreicht der Bund die hohe Bedeutung einer Überprüfung kommunaler Integrationspolitik durch Monitoringsysteme und Indikatoren. Das Difu wurde mit dieser Aufgabe betraut. Es untersuchte u.a., welchen Unterstützungsbedarf Kommunen haben, welche Leistungen sie erbringen und wie diese für ein breites Spektrum der Kommunen nutzbar gemacht werden können. Die hier nur knapp dargestellten Projekterkenntnisse und Schlussfolgerungen wurden im Rahmen einer Fachtagung umfangreich vorgestellt und sie werden in einem in Kürze erscheinenden Bericht ausführlicher präsentiert:

 

  • Ein kommunales Integrationsmonitoring ist ein wichtiger Baustein und eine zentrale Voraussetzung für eine evidenzbasierte Gestaltung von Einwanderung. Im Vordergrund stehen das Beobachten, Messen und Darstellen von Fakten und Entwicklungen. Ein Monitoring sensibilisiert für Sachverhalte, weckt Aufmerksamkeit auch im kommunalpolitischen Raum und sorgt über die informative Nachvollzieh-barkeit für Transparenz der Entwicklungen. Integrationsmonitoring unterstützt als Steuerungsinstrument die Ausrichtung kommunalen Handelns.

     
  • Indikatorengestütztes Integrationsmonitoring muss als Baustein in ein „System“ eingebettet werden – es wirkt vor allem im Zusammenspiel mit Integrationsberichterstattung und qualitativen Erhebungen. Ein Integrationsmonitoring ist ein lernendes System. Indikatoren müssen regelmäßig auf ihren Nutzen und ihre Praxistauglichkeit überprüft und angepasst werden.

     
  •  Kommunen sind vielfältig und unterschiedlich –in ihren Möglichkeiten, Ressourcen, Kompetenzen und Erfahrungen. Insbesondere Landkreise und kreisangehörige Städte und Gemeinden benötigen besondere Hilfestellungen mit Blick auf den Zugang zu Daten und die Umsetzung eines Integrationsmonitorings.

     
  • Kommunen erbringen umfassende Integrationsleistungen, können diese aber nicht alleine stemmen und sind auf Zusammenarbeit und Unterstützung durch den Bund und die Länder angewiesen. Dies gilt auch im Bereich Integrationsmonitoring.

     
  • Last, but not least: Kommunen müssen nahezu täglich kurzfristige Maßnahmen ergreifen, wenn dringender Handlungsbedarf besteht, also zu einem Zeitpunkt, bevor sich Entwicklungen messen lassen und dokumentiert sind. Diese Wege jenseits eines Integrationsmonitorings sind wertzuschätzen und anzuerkennen.

     

Aus: Difu-Magazin "Berichte" 2/2022

Kontakt