26. Deutscher Fachkongress für kommunales Energiemanagement
Björn Weber, Teamleiter beim Deutschen Institut für Urbanistik (Difu): "Bis spätestens Mitte 2028 muss in allen deutschen Kommunen eine Wärmeplanung vorliegen. Den Kommunen kommt damit bei der Umsetzung Wärmewende eine besondere Bedeutung und Verantwortung zu, der sie sich aktuell mit großem Engagement stellen. Der Kongress bietet insbesondere Kommunen eine breite Plattform, sich zu diesem Thema sowie zum Energiemanagement allgemein zu informieren und sich auf Fachebene intensiv auszutauschen."
Am 1. Januar 2024 sind das „Wärmeplanungsgesetz“ und das novellierte Gebäudeenergiegesetz (GEG) in Kraft getreten. Damit hat die Bundesregierung rechtliche Grundlagen für eine flächendeckende kommunale Wärmeplanung geschaffen und deutschlandweit einheitliche Standards und Vorgaben definiert. Ziel ist eine klimaneutrale Wärmeversorgung: Spätestens ab 2045 soll in Deutschland ausschließlich mit erneuerbaren Energien geheizt werden.
Die Wärmeplanung soll bis spätestens Mitte 2028 in allen rund 11.000 deutschen Kommunen vorliegen, in Großstädten bereits bis Mitte 2026. Für kleine Gemeinden gilt ein vereinfachtes Wärmeplanungsverfahren, über das die Länder entscheiden. Kommunen müssen also mit ihrer lokalen Wärmeplanung zeitnah und zielstrebig vorangehen, um den Menschen und Unternehmen vor Ort aufzuzeigen, wie die künftige klimagerechte Wärmeversorgung gestaltet sein wird. Auch die Einbindung der Energieversorger spielt dabei eine wichtige Rolle.
Der Kongress gab ein Update, welche Bedeutung diese veränderten Rahmenbedingungen für die Kommunen haben. Wie wird ein Wärmeplan erstellt? Worauf ist besonders zu achten? Wird die Aufgabenerfüllung der Verwaltung durch die neuen Gesetze gestärkt? Und last, but not least: Wo wird mehr Unterstützung gebraucht – und durch wen?
Neben spannenden Inputs und Gesprächen zum Fokusthema auf einer großen Bühne im Plenum bot der Jahreskongress für Energie- und Klimaschutzmanager*innen 16 Workshops zu aktuellen Themen und Herausforderungen im kommunalen Energiemanagement, Exkursionen und viel Raum für einen intensiven Fachaustausch. Ein„Markt der Möglichkeiten“ diente als zusätzliche Plattform dazu, Kontakte herzustellen, Netzwerke auf- und auszubauen sowie Erfahrungen zu teilen.
Das Programm richtete sich an Fachpersonal aus den Bereichen Energiemanagement, Klimaschutz, Gebäudewirtschaft, Hochbau sowie Energiebeauftragte und Klimaschutzmanager*innen aus Städten, Gemeinden, Landkreisen und kommunalen Unternehmen sowie an Ratsmitglieder.
Veranstaltet wurde der 26. Deutsche Fachkongress für kommunales Energiemanagement von der Stadt Aschaffenburg und dem Deutschen Institut für Urbanistik.
Info zur Veranstaltungsreihe
Auf dem seit 1995 jährlich stattfindenden Fachkongress werden neue Verfahren, Ideen und Beispiele aus der Praxis von Energiebeauftragten und Klimaschutzmanager*innen vorgestellt und diskutiert. Damit ist der Kongress traditionell eine Plattform für einen intensiven Erfahrungsaustausch „aus der Praxis für die Praxis“.
Veranstaltet wird die Reihe vom Deutschen Institut für Urbanistik gemeinsam mit einer jährlich wechselnden Gastgeberkommune sowie in Kooperation mit dem Arbeitskreis Energiemanagement des Deutschen Städtetages und den kommunalen Spitzenverbänden.