
Radklusion – Soziale Teilhabe durch Radverkehr
Menschen mit geringem Einkommen sind häufig weniger mobil. Finanzielle, infrastrukturelle oder soziale Barrieren schränken ihre Mobilität ein. Obwohl das Fahrrad ein günstiges Verkehrsmittel ist, nutzen es einkommensarme Gruppen deutlich seltener. Die Gründe sind vielschichtig: mangelnde Sicherheit, fehlende Infrastruktur, geringe Fahrkompetenz oder schlicht das fehlende Geld für ein verkehrstüchtiges Rad. Das Projekt Radklusion setzt hier an.
Ziel ist es, Wege aufzuzeigen, wie Mobilitätsarmut durch bessere Bedingungen für das Radfahren reduziert und so soziale Teilhabe gefördert werden kann. Das Projektteam untersucht, welche Hemmnisse bestehen und welche Lösungen auf kommunaler Ebene wirksam sind. Dabei kommen vielfältige sozialwissenschaftliche Methoden zum Einsatz: Datenanalysen, Interviews, Haushaltsbefragungen, GPS-Tracking und kollaborative Workshops in fünf Städten.
Kern des Projekts ist die Entwicklung einer anschaulich gestalteten, praxisnahen Maßnahmenübersicht. Sie macht Barrieren beim Radfahren für sozial benachteiligte Gruppen sichtbar und zeigt konkrete Handlungsmöglichkeiten zur Förderung des Radverkehrs auf – etwa in den Bereichen Infrastruktur, Beteiligung und Bildungsangeboten. Die Übersicht richtet sich an Kommunen, soziale Einrichtungen und Planungsverantwortliche und wird durch gut verständliche Erläuterungen ergänzt.
Ein Forschungsnetzwerk begleitet das Projekt, um Synergien mit verwandten Vorhaben zu fördern und den Transfer in Praxis, Politik und Wissenschaft zu sichern. Die Ergebnisse werden fortlaufend öffentlich kommuniziert – unter anderem über Fachveranstaltungen, Netzwerke und die reichweitenstarken Kanäle der Projektpartner.