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Indikatoren für die Kreislaufwirtschaft in Hamburg

Das Difu setzt für die Stadt Hamburg ein Projekt zum Monitoring der Circular Urban Economy um. Darin wird erstmals in einem partizipativen Prozess ein Entwurf für ein Indikatorensystem entwickelt, das die vielfältigen Kreislaufwirtschaftsaktivitäten und -wirkungen in einer deutschen Großstadt misst.

Die Kreislaufwirtschaft gilt als ein Wirtschaftssystem, das einen Paradigmenwechsel im Umgang der menschlichen Gesellschaft mit der Natur darstellt. Sie zielt darauf ab, die Erschöpfung von Ressourcen zu vermeiden, Energie- und Stoffkreisläufe zu schließen und eine nachhaltige Entwicklung zu ermöglichen. Dieses Konzept der Ressourcenschonung wird seit einiger Zeit durch sogenannte R-Strategien operationalisiert, die hierarchisch aufzeigen, wie Materialien, Produkte und Geschäftsmodelle zirkulär werden können. Dabei gehen diese weit über das klassische Recycling hinaus: Refurbish verfolgt beispielsweise das Ziel, Produkte zu erneuern und weiterzunutzen, mit Reduce sollen neue Produkte mit weniger Ressourcen auskommen und bei Rethink dreht sich alles um die Nutzungsintensivierung von Produkten, z.B. im Sinne einer Sharing Economy. 

Viele dieser Strategien werden in der Freien und Hansestadt Hamburg bereits an ganz unterschiedlichen Stellen umgesetzt. Ein strategischer Rahmen soll das Konzept der zirkulären Wirtschaft weiterentwickeln, um auf gesamtstädtischer Ebene ressourcenschonender und klimafreundlicher zu werden. Vorläuferstudien in Hamburg haben bereits die Möglichkeiten und Chancen der Circular Economy (CE) auf Basis vorhandener Strukturen, Aktivitäten und Akteure aufgezeigt. Aufbauend darauf wurden in der Difu-Studie „Kreislaufstadt“ zentrale Ziele einer kommunalen Kreislaufwirtschaftsstrategie sowie mögliche Handlungsfelder und Maßnahmen partizipativ erarbeitet. 

Vor diesem Hintergrund wird in der aktuellen Studie eine Liste potenzieller Indikatoren für die Stadt entwickelt, anhand derer Bestand, Fortschritt und Wirkung der Kreislaufwirtschaftsaktivitäten gemessen werden können. Auch wenn es international einige Ansätze für CE-Monitoringsysteme gibt, gilt die Messung der Kreislaufwirtschaft in Theorie und Praxis immer noch als große Herausforderung. In diesem Projekt geht es daher um die Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten Methodik und die frühzeitige Einbindung verschiedener Fachreferate und städtischer Stakeholder in die Indikatorenentwicklung. Dazu werden Grundsätze und Qualitätskriterien diskutiert, die die spätere Eignung der Kennzahlen für ihren jeweiligen Zweck sicherstellen. Projektziel ist es, mit dem Entwurf eines Indikatorensystems sowie Handlungsempfehlungen zur Umsetzung die Grundlage für ein informatives und steuerungsrelevantes Monitoring der Circular Urban Economy in Hamburg zu schaffen.

Projektleitung
Monitoring der Circular Urban Economy in der Freien und Hansestadt Hamburg
bis
Ressourcenschutz
Abfallwirtschaft, Stoffstrommanagement
Ver- und Entsorgung
Nachhaltigkeit
Infrastruktur, Wirtschaft und Finanzen
Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)

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