Abstraktes Symbol, das den ökologischen Aufruf zum Recyceln und Wiederverwenden in Form eines Teiches mit einem Recyclingsymbol inmitten eines schönen, unberührten Dschungels darstellt. 3d rendering
Stadtentwicklung & Stadtplanung | Wirtschaft

Kreislaufstadt – Chancen für Resilienz und Wertschöpfung

Mit einer partizipativ angelegten Gemeinschaftsstudie  will das Difu Kommunen bei der Strategiefindung für die Kreislaufstadt unterstützen.

Das Handlungsfeld der Kreislaufwirtschaft im Sinne einer zirkulären Wirtschaft stellt für die große Mehrzahl der deutschen Kommunen Neuland dar. Die Anforderungen, sich strategisch und konzeptionell mit dem Thema auseinanderzusetzen, steigen jedoch stetig, u.a. seit mit dem European Green Deal verschiedene rahmensetzende Programme (wie z.B. der Circular Economy Action Plan oder die aktuell in Arbeit befindliche Kreislaufwirtschaftsstrategie der Bundesregierung) wirksam werden. Da ökologische und ökonomische Krisen zunehmend auch die Kommunen zum Handeln zwingen, scheint es folgerichtig, das „System Stadt“ – im Sinne dieser Aktionspläne – stärker in Kreisläufen zu denken. Für die Wirtschaftsförderungen der Kommunen und Regionen dürften außerdem neue Beratungsaufgaben hinzukommen. Denn durch die EU-Taxonomie und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) gelten ab 2023 bzw. 2024 neue verpflichtende Berichtspflichten für Unternehmen ab 250 Mitarbeitende. Dabei muss nachgewiesen werden, dass die wirtschaftlichen Aktivitäten einen Beitrag zur Erreichung von sechs Umweltzielen – einschließlich des Ziels „Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft“ – sowie zu sozialen Standards und Governance-Zielen leisten. Dahinter steht letztlich die Intention, stärker in lokalen bzw. regionalen Kreisläufen zu wirtschaften, um mit einer nachhaltigen Wertschöpfung Kommunen und Regionen resilienter gegenüber globalen Schocks und Krisen zu machen.

Mit dem Projekt „Kreislaufstadt – Chancen für lokale und regionale Resilienz und Wertschöpfung“ will das Difu Kommunen dabei unterstützen, auf Grundlage der politischen und rechtlichen Rahmenbedingungen sowie auf Basis von Erkenntnissen bereits aktiver Kreislaufwirtschaftsstädte und -initiativen eine eigene gesamtstädtische Strategie zu entwickeln. Das Projekt richtet sich dabei sowohl an Städte, die ganz am Anfang ihrer Auseinandersetzung mit dem Thema Kreislaufwirtschaft stehen, als auch an Städte und ihre Wirtschaftsförderungen, die bereits erste Schritte und Maßnahmen eingeleitet haben und Teil entsprechender Netzwerke sind.

Ziele des Vorhabens sind:

  • im Verbund mit etwa zwölf Städten einen Modellansatz – bestehend aus den Komponenten Leitbild und Ziele, Strategie, Prozesse, Strukturen, Instrumente und Produkte – für die Entwicklung von ganzheitlichen kommunalen Kreislaufwirtschaftsstrategien zu erarbeiten,
  •  aus dem Blickwinkel der Wirtschaftsförderung beispielhaft konkrete Aktionspläne zur Kreislaufwirtschaft zu erarbeiten und Indikatoren zur Erfolgs- und Wirkungsmessung zu entwickeln,
  •  Schnittstellen zwischen einer Kreislaufwirtschaftsstrategie und kommunalen Nachhaltigkeitszielen aufzuzeigen und damit die Anschlussfähigkeit an bereits bestehende kommunale Konzepte sicherzustellen.

Die geplante Gemeinschaftsstudie verbindet Städte, die über unterschiedliche Vorerfahrungen beim Thema Kreislaufwirtschaft verfügen. Das Design der Studie ist deshalb diskursiv und auf einen gemeinschaftlichen Erarbeitungsprozess hin angelegt. Die analytischen Vorarbeiten des Difu werden dabei immer wieder in Workshops mit den Kommunen gespiegelt und reflektiert. In dem so angelegten Prozess wird hinreichend Raum sowohl für einen wechselseitigen Austausch über Best-Practice-Beispiele bzw. Erfahrungen von Vorreiterkommunen als auch für die Analyse von Einzelfallbeispielen bestehen.

Wir suchen aktuell Städte aller Größenklassen, die Interesse daran haben, sich an der Studie zu beteiligen. Ziel ist es, die beteiligten Kommunen mit der Bereitstellung eines Instrumentenkastens dazu zu befähigen, eigene Kreislaufstrategien aufzusetzen. Mit zwei Kommunen aus dem Konsortium können beispielhaft individuelle Strategien für die kommunale Wirtschaftsförderung entwickelt werden.

Bei Interesse oder Rückfragen melden Sie sich gerne bei:
 
Sandra Wagner-Endres
Deutsches Institut für Urbanistik
Forschungsbereich Infrastruktur, Wirtschaft und Finanzen
Team Wirtschaft, Finanzen und Nachhaltigkeitsindikatorik
Tel.: +49 30 39001-154
E-Mail:
wagner-endres [at] difu [dot] de

Projektleitung
Kreislaufstadt – Chancen für lokale und regionale Resilienz und Wertschöpfung: Beitrag und Rolle der kommunalen Wirtschaftsförderungen
bis
Wirtschaftspolitik, Wirtschaftsförderung
Nachhaltigkeit
Resilienz
Sharing-Konzepte, Sharing Economy
Transformation
Infrastruktur, Wirtschaft und Finanzen
Kooperationsprojekt Difu mit kommunaler Beteiligung

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