Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS),

Stadt und Infrastruktur

Cover der Publikation

Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS), Bd. 1, 2015, 192 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2015

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Inhalt

Diese Ausgabe der Informationen zur modernen Stadtgeschichte, IMS, beleuchtet als Themenschwerpunkt "Stadt und Infrastruktur". Der Herausgeber Dieter Schott, Darmstadt, skizziert in seiner Einleitung zentrale Forschungsstränge in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit städtischer Infrastruktur und zeichnet in groben Zügen die "Vernetzung der Stadt" im 19. und frühen 20. Jahrhundert als säkularen Transformationsprozess nach. In aktueller Hinsicht hebt die Einleitung die Bedeutung von Infrastrukturen im Kontext kommunaler Nachhaltigkeitspolitik hervor.

Martin Melosi, Houston, liefert einen Abriss der US-amerikanischen Forschung zur städtischen Infrastruktur und Umweltgeschichte der Stadt, die auch europäische Ansätze wesentlich geprägt hat. Die Beiträge von Ute Hasenöhrl, Innsbruck, und Stefan Höhne, Berlin, fragen nach den Wirkungen städtischer Infrastrukturen für "kulturelle Urbanisierung", d.h. den Wandel städtischer Lebensformen und urbaner Alltagskultur, die sie am Beispiel der durch moderne Beleuchtungstechniken einerseits, an der Adaption an Herausforderungen durch neue Verkehrsmittel wie New Yorks U-Bahn andererseits untersuchen. Der Beitrag der französischen Stadtforscherinnen Cyria Emelianoff und Carole Wernert fokussiert auf die "Stadtwerke" der lothringischen Stadt Metz, die trotz der massiven Zentralisierungstendenz französischer Energie- und Infrastrukturpolitik ihre Selbstständigkeit wahren und in den letzten Jahren erneuerbare Energien fördern konnten. Antje Matern und Martin Schmidt, TU Darmstadt, fragen nach den Potenzialen und Grenzen nachhaltiger Infrastrukturversorgung im Hinblick auf die Koordination zwischen unterschiedlichen Infrastrukturbereichen am Beispiel mittelgroßer deutscher Großstädte. Das in der Forschung zu städtischer Infrastruktur üblicherweise dominante Paradigma der "Netzstadt" wird schließlich von Jochen Monstadt, Mikael Hård und Sophie Schramm, TU Darmstadt, mit einer Studie zur Ver- und Entsorgung der tanzanischen Hauptstadt Dar es Salaam kritisch reflektiert.

Die Leitrezension von Christian Zumbrägel, TU Darmstadt, über Thomas P. Hughes wegweisendes Werk "Networks of Power" und dessen Rezeptionsgeschichte rundet schließlich den Themenschwerpunkt ab.

In der "freien Rubrik" Forum skizziert der Beitrag von Klaus Brake und Celina Kress, TU Berlin, "Wissensorte in Berlin" über zwei Jahrhunderte von 1810–2010. Gestützt auf Henri Lefebvres Raumbegriff analysiert Anna Pelka, München, die Großstadtentwicklung von Madrid und Barcelona unter dem Franquismus als Resultat sozialer Praktiken. Britische Stadtentwicklung oder besser -abwicklung ist das Thema im Beitrag von Jörg Arnold, Nottingham, zu geplantem Niedergang und Strategien zum Umgang mit der politisch renitenten Stadt Liverpool im ersten Kabinett von Margret Thatcher 1979–1981.

In der Rubrik "Berichte" wird über eine Konferenz zu "Stadt und Flussumwelten in Osteuropa am Herder-Institut Marburg" sowie über eine Tagung zu "Architektur und Kunst in der DDR" berichtet. Weitere Berichte gelten kürzlich abgehaltenen Konferenzen über die Geschichte der Freiraumplanung

im 20. Jahrhundert sowie zur Entwicklung von Hafenstädten an der Ostsee seit dem Mittelalter. Berichte über die große europäische Stadtgeschichtstagung der European Association for Urban History in Lissabon sowie Mitteilungen zu Tagungsterminen in der nahen Zukunft runden das Heft ab.

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