Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe,

"Nur wer sich ändert, bleibt sich treu." Qualitätsentwicklung als Daueraufgabe in der Kinder- und Jugendhilfe

Cover: "Nur wer sich ändert, bleibt sich treu." Qualitätsentwicklung ...
Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe im Deutschen Institut für Urbanistik (Hrsg.)

Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe, Bd. 95, 2014, DINA4, deutsch, 140 S.

ISBN: 978-3-88118-551-6
Printausgabe vergriffen

Inhalt

Die Kinder- und Jugendhilfe unterliegt einem ständigen Veränderungsprozess. Anliegen dieser Tagung war es deshalb, die (auch gesetzlich festgeschriebene) Qualitätsdebatte aufzunehmen und zu diskutieren, wie das Jugendamt als strategischer Ort der Gestaltung des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen aufgestellt sein sollte, um aktuellen und künftigen Anforderungen gerecht zu werden.

Im Mittelpunkt der Tagung stand ein Erfahrungsaustausch über Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Kinder- und Jugendhilfe zwischen Fachkräften der öffentlichen und freien Kinder- und Jugendhilfe. Folgende Fragen wurden diskutiert:

  • Welche rechtlichen und fachlichen Veränderungen hat es in den letzten beiden Jahrzehnten gegeben? Wo hat sich der Leistungsbereich der Kinder- und Jugendhilfe ausgeweitet (z.B. Frühe Hilfen, Kindertagesbetreuung, Willkommensbesuche)? Welche neuen Konzepte hat die Jugendhilfe entwickelt (z.B. Sozialraumbudgets, Casemanagement, Clearingstellen im ASD)? Was davon hat sich in der Praxis bewährt oder als schwierig erwiesen? Wo wird aktueller Veränderungsbedarf gesehen? Was brauchen Kinder und Jugendliche und ihre Familien heute?
  • Welche Zukunftsfragen stehen im Raum? Welche Anforderungen an eine zukunftsfähige Kinder- und Jugendhilfe definiert der 14. Kinder- und Jugendbericht? Welche Fragen und wichtigen Themenfelder sollten im Mittelpunkt der fachlichen Diskussion stehen? Kinderschutz, Kindertagesbetreuung, Armutszuwanderung, Inklusion sowie die Zusammenarbeit mit den Regelsystemen sind die großen aktuellen Diskurse. 
  • Damit einhergehend ist zu fragen, wie in Zukunft angesichts komplexer werdender Schwierigkeiten in Familien das Jugendamt diese Aufgaben steuern kann und wie Eltern noch besser bei der Wahrnehmung ihrer Erziehungsverantwortung unterstützt und gestärkt werden können. Ist die Kinder- und Jugendhilfe für die anstehenden Herausforderungen gut (aus)gerüstet und welche Ressourcen braucht die Kinder- und Jugendhilfe dafür?

Zu diesen Fragen wurden spannende Fachvorträge gehalten und fanden intensive Diskussionen im Plenum an runden Tischen statt. 

Es ist an der Zeit.

Über zukünftige Herausforderungen an die Kinder- und Jugendhilfe sprach Prof. Dr. Christian Schrapper, Erziehungswissenschaftler, Universität Koblenz-Landau, geleitet von der Frage: Was kommt von der Jugendhilfe an - bei den Kindern, bei den Jugendlichen, bei den Eltern? Jugendhilfe kreise letztendlich immer um die große Frage: Wie viel öffentliche Verantwortung für private Lebensschicksale? Seit fast 100 Jahren präge diese Zerreißprobe die Kinder- und Jugendhilfe: Einerseits "in der Mitte der Gesellschaft" angekommen (Kita, Familienbildung, Jugendarbeit, Jugendhilfe in der Schule), muss sie andererseits auch für "die Ränder" zuständig bleiben (Kinderschutz, Hilfen zur Erziehung, Jugendberufshilfe). Dies fordere die Jugendhilfe immer wieder heraus zu definieren: Was ist für alle und was ist für diejenigen, die es besonders benötigen?

 

Aus dem Inhalt

Eröffnung

PROF. MARTIN ZUR NEDDEN, Deutsches Institut für Urbanistik, Berlin

DR. HEIKE SCHMID-OBKIRCHNER, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin

Kinder- und Jugendhilfe unter (Handlungs-)Druck?

Veränderte Bedingungen des Aufwachsens in Deutschland - welche Auswirkungen hat dies auf die Kinder- und Jugendhilfe?

PROF. DR. KARIN BÖLLERT, Westfälische Wilhelms-Universität Münster

Welche rechtlichen und fachlichen Veränderungen hat es in den letzten beiden Jahrzehnten gegeben? Wie haben sich die Steuerungsmöglichkeiten in der Kinder- und Jugendhife weiter entwickelt?

Ein Blick zurück nach vorn

Rechtliche Entwicklung

DR. HEIKE SCHMID-OBKIRCHNER, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen  und Jugend, Berlin

Fachliche Entwicklung in den Jugendämtern am Beispiel des Jugendamtes der Stadt Köln

KLAUS-PETER VÖLLMECKE, Jugendamt Köln

Fachliche Entwicklung bei freien Trägern

RAINER KRÖGER, Diakonieverbund Schweicheln e.V., Hiddenhausen

Das Jugendamt als strategischer Ort der Gestaltung des Aufwachsens von Kindern und Jugendlichen

WOLFGANG TREDE, Jugendamt Landkreis Böblingen

Jugendhilfe vor Ort

Lokale Reports über Qualitätsentwicklung und -sicherung in verschiedenen Bereichen der Kinder- und  Jugendhilfe

Qualitätsentwicklung und -sicherung im Kinderschutz/Frühe Hilfen/Frühe Förderung

DOREEN BAUER, Perspektive e.V., Erfurt

BETTINA WOLFF, Jugendamt Erfurt

Qualitätsentwicklung und -sicherung in Kitas und Familienzentren

ERDMANN BIERDEL, Jugendamt Euskirchen

BEATE DREINER-TÖNNES, AWO Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen

Qualitätsentwicklung und -sicherung in der Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule/Schulsozialarbeit/Ganztagsschule

KARIN SCHILD und SVEN WERK, Jugendamt Münster

Qualitätsentwicklung und -sicherung beim Übergang Schule/Beruf sowie bei der Betreuung junger Erwachsener

STEPHAN GLAREMIN, Jugendamt Düsseldorf

FRANZ-JOSEF RABENECK, Agentur für Arbeit Düsseldorf

Es gibt nichts Gutes ...

Qualität und Qualitätsentwicklung - Herausforderungen an die Kinder- und Jugendhilfe

PROF. DR. CHRISTIAN SCHRAPPER, Universität Koblenz-Landau

Literaturhinweise

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