Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe,

Zwei Jahre danach: Kommunale Erfahrungen bei der Umsetzung des TAG (§§ 22-24a SGB VIII)

Cover: Zwei Jahre danach: Kommunale Erfahrungen bei der Umsetzung des TAG (§§ 22

Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe, Bd. 59, 2006, deutsch, 191 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2006

ISBN: 978-3-931418-64-9
Printausgabe vergriffen

Inhalt

"Ob sich die nachwachsende Generation in unserer Gesellschaft künftig für Lebensentwürfe mit Kindern und damit für die Übernahme von generativer Sorgearbeit entscheiden wird oder nicht, hängt maßgeblich von der Attraktivität der vorhandenen Arbeits- und Lebensbedingungen in ihrem unmittelbarem Umfeld ab. Die Vision einer kinder- und familienfreundlichen Kommune reduziert sich dabei keineswegs allein auf die Verbesserung des Angebots an Kinderbetreuung. Vielmehr geht es zunächst um ein klares Bekenntnis aller kommunalen Akteure zur Zielgruppe "Familie" in unterschiedlichen Variationen.

Viele Kommunen haben heute das Ziel, kinder- und familienfreundlicher zu werden, weil sich vor dem Hintergrund des demographischen Wandels allmählich die Einsicht durchsetzt, dass Familien nicht in erster Linie einen Kostenfaktor darstellen, sondern dass sie an ihrem Lebensmittelpunkt soziale Netze knüpfen, ihren Alltag unter Rückgriff auf vorhandene Infrastrukturbedingungen gestalten und durch ihre vielfältigen Aktivitäten, darunter in Form von generativer Fürsorgearbeit gegenüber ihren Kindern und Familien-angehörigen, einen wertvollen Beitrag zur Vitalität und Lebensqualität vor Ort leisten, der durch andere soziale Gruppen nicht ersetzt werden kann."

(siehe Beitrag von Prof. Dr. Uta Meier-Gräwe, Justus-Liebig-Universität Gießen)

Am 1. Januar 2005 ist das Gesetz zum qualitätsorientierten und bedarfsgerechten Ausbau der Tagesbetreuung in Kraft getreten und hat damit bereits laufende Entwicklungen beim Ausbau der Kindertagesbetreuung verbindlich gemacht. In vielen Kommunen war der Aus- bzw. Umbauprozess bereits vorher angelaufen. Auf dieser Tagung wurde nun zwei Jahre nach seinem Inkrafttreten der aktuelle Umsetzungsstand des TAG diskutiert. Das Deutsche Jugendinstitut e. V. stellte hierzu seine Evaluationsergebnisse vor.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Vorstellung und Diskussion gelungener kommunaler Beispiele für Kindertagesbetreuung aus verschiedenen Städten und Landkreisen aus Ost und West.

Dabei wurde insbesondere auf folgende Aspekte Bezug genommen:

  • Qualifizierte bedarfsgerechte Planung,
  • Flexible Angebotsformen,
  • Tagespflege sowie
  • Qualitätsentwicklung und Personalentwicklung.

Dr. Heike Schmid, Referentin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, sagte auf dieser Tagung, dass sich auf Grund dieser ersten Zwischenbilanz weitere Ausbauschritte ableiten lassen. Und in diesem Sinne ist sicher auch die Diskussion über die Umsetzung des TAG nicht beendet, sondern wird seine Fortsetzung finden.

Aus dem Inhalt

Vorwort:

DR. HEIKE SCHMID, Referentin im Referat Kinder- und Jugendhilfe, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin

Fachreferate

  • Zwei Jahre danach: Erste Evaluationsergebnisse zur Umsetzung des TAG (§§ 22-24a SGB VIII)Zwei Jahre danach: Erste Evaluationsergebnisse zur Umsetzung des TAG (§§ 22-24a SGB VIII)

    DR. ERIC VAN SANTEN, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Abteilung Jugend und Jugendhilfe, Deutsches Jugendinstitut e.V., München
  • Was ist qualifizierte bedarfsgerechte Planung? Gibt es Kriterien hierfür?

    DR. MATTHIAS SCHILLING, Leiter der Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik, Universität Dortmund
  • Was Kinder und Eltern brauchen: Flexible Angebotsformen und Qualitätsoffensiven in der Kindertagesbetreuung

    PROF. DR. UTA MEIER-GRÄWE, Professorin für Wirtschaftslehre des Privathaushaltes und Familienwissenschaften, Institut für Wirtschaftslehre des Haushalts und Verbrauchsforschung, Justus-Liebig-Universität Gießen

Arbeitsgruppen

  • AG 1: Was ist bedarfsgerechte Planung in Städten?

    MICHAELA BOLLAND, Jugendhilfeplanerin, Stadtjugendamt Stuttgart;

    KÄTHE BRUNNER, Amtsleiterin, Stadtjugendamt Jena
  • AG 2: Was ist bedarfsgerechte Planung in Landkreisen?

    BRIGITTE HUBER, Jugendhilfeplanerin, Amt für Jugend und Familie, Landratsamt Freising;

    DR. DETLEV KLAUS, Amtsleiter, Jugendamt Landkreis Ohrekreis, Haldensleben
  • AG 3: Flexible Angebotsformen in Städten

    UTE KEMPE, Geschäftsführerin, Kindervilla Dresden-Nord; ANTJE HENNIG, Geschäftsführerin, Kindervilla Dresden-Mitte;

    ANGELIKA KIRSTEIN, U.Fa.Flex-Agentur (Unternehmen - Familien - Flexibilität), Gründerin und Geschäftsführerin der Kinderhaus Rasselbande gGmbH sowie der do it-projekt-management GmbH & Co. KG in Castrop-Rauxel
  • AG 4: Flexible Angebotsformen in Landkreisen

    KERSTIN GEBERT, Aufsicht und Fachberatung für Kindertageseinrichtungen, Fachdienst Jugend, Landkreis Ludwigslust;

    ADELHEID ANDRESEN, Amtsleiterin, Jugendamt Landkreis Leer

Statements zur "Tagespflege" aus unterschiedlichen Perspektiven

RENATE BRAUN-SCHMID, 1. Vorsitzende, Tagesmütter Bundesverband für Kinderbetreuung in Tagespflege e.V., Krefeld;

DR. SIEGFRIED HALLER, Amtsleiter, Stadtjugendamt Leipzig

Statements zu "Qualität und Qualifizierung im Rahmen der Personalentwicklung" aus unterschiedlichen Perspektiven

HEIKE PAWLETKO, Abteilungsleiterin Kommunale Einrichtungen/Qualitätsmanagement, Stadtjugendamt Magdeburg; HEIDRUN ORLAMÜNDER, Teamleiterin Kindertageseinrichtungen, Stadtjugendamt Magdeburg;

MATTHIAS SELLE, Leiter des Fachbereichs Kinder, Jugend und Familie der Stadt Recklinghausen;

MARIA LINGENS, Fachberaterin Kindertagesstätten, AWO Landesverband Berlin

Literaturhinweise

Weitere Inhalte zum Thema