Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS),

Stadt und Krieg im 20. Jahrhundert

Cover der Publikation

Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS), Bd. 2, 2004, 136 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2004

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Inhalt

Dieses Heft der Informationen zur modernen Stadtgeschichte beschäftigt sich im Themenschwerpunkt mit den Auswirkungen der Kriege des 20. Jahrhunderts auf die Städte und städtischen Gesellschaften. Der verantwortliche Herausgeber Marcus Funck ist wissenschaftlicher Assistent am Seminar für Neuere Geschichte der Philipps-Universität Marburg.

Funck benennt in seinem Leitartikel den "Urbizid", das heißt die "systematische Zerstörung oder Vernichtung von Städten" als ein wichtiges Kennzeichen des 20. Jahrhunderts. Er betrachtet vor allem vier Aspekte als zentral für die neue Qualität der Kriegsauswirkungen auf die Städte: Zum einen wurden die letzteren zunehmend von jedem Einfluss auf Kriegsentscheidungen und -verlauf abgeschnitten, zum zweiten verschwammen die Unterschiede zwischen militärischer und ziviler Sphäre zunehmend, unter anderem mit der Folge, dass auch zivile Stadtforschung zunehmend kriegsrelevant wird. Drittens zeigten sich zum Beispiel am Luftkrieg und in ganz anderer Weise auch im Vernichtungskrieg im Osten neue kriegerische Strategien der Demoralisierung oder gar Auslöschung urbaner Gesellschaften, und viertens schließlich gewannen die Städte auch als Orte der Produktion kriegerischer Gewalt an Bedeutung.

In weiteren Aufsätzen zum Thema analysiert Benoît Majerus (Brüssel) den Bedeutungsgewinn Brüssels als Bühne widerständigen nationalen Selbstbewusstseins in den beiden Weltkriegen. Davide Deriu (London) rekonstruiert die teilweise aufwendigen Strategien der Verschleierung - ,CamouflageŽ - von Städten gegen die feindlichen Luftwaffen im zweiten Weltkrieg. Jörg Ganzenmüller (Jena) zeigt die verschiedenen Phasen in der Belagerung Leningrads mit ihren zum Teil recht unterschiedlichen Problemen in der Stadt, und Malte Zierenberg (Berlin) streicht in seiner Untersuchung zu den Schwarzmärkten in Berlin 1939-1950 die Neubewertungen von Orten, Berufen oder Rollen und die Umkehrung zahlreicher Alltagsroutinen heraus. Stephen Graham (Durham) formuliert eine Analyse der zunehmenden Konzentration von Kriegshandlungen in und gegen Städte und ein engagiertes Plädoyer an die Stadtforschung, eine entschieden "kriegskritische" Haltung einzunehmen. Die Leitrezension von Winfried Mönch über das Buch "Brandstätten" von Jörg Friedrich schließt den Themenschwerpunkt ab.

In der Rubrik "Forum", mit der im innovativen wissenschaftlichen Beiträgen noch mehr Raum und Gewicht gegeben werden soll, rekonstruiert Peter Payer (Wien) den "Beginn des Lärmzeitalters" in Wien zwischen 1850 und 1914. Darüber hinaus bietet das IMSHeft mit einer Reihe von Tagungs- und Projektberichten zur Stadt- und Planungsgeschichte einen umfassenden Überblick über die stadtgeschichtlichen Diskussionen des letzten halben Jahres. In der Rubrik Mitteilungen finden sich unter anderem die Termine künftiger Tagungen, Call for papers, die Ausschreibung für den neu geschaffenen Otto-Borst-Preis und weitere Informationen über stadthistorisch relevante Ereignisse und Aktivitäten.

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