Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe,

(Mehr) Selbstverantwortung zulassen. Neue Konzepte in der Kinder- und Jugendhilfe

Inhalt

Inwieweit lässt Jugendhilfe zu, dass Familien für sich und andere Verantwortung übernehmen und selber mitentscheiden, welche Art der Hilfe und Unterstützung sie im Familienalltag brauchen?

Und wenn Jugendhilfe dies tut, was bedeutet "mehr Selbstverantwortung zuzulassen" für die praktische alltägliche Arbeit von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Jugendhilfe?

Auf welche Weise verändert sich die Interaktion der Prozessbeteiligten? Wie fördern Leitungskräfte in der Kinder- und Jugendhilfe bei ihren Fachkräften Selbstverantwortung, angstfreies Lernen und Arbeiten, kreatives Ausprobieren?

Wie müssen professionell ausgerichtete Leistungsangebote der Kinder- und Jugendhilfe für Familien angelegt sein, damit die Erziehungsressourcen der Eltern stärker zum Tragen kommen?

Welche (übertragbaren) innovativen Modelle gibt es? Wie kann eine strukturierte ressourcenorientierte Beratung für Familien mit Problemen in der Praxis implementiert werden?

Diese Fragen wurden auf unserer Tagung im Dialog mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern diskutiert. Hierzu wurden gleichzeitig einige interessante Arbeitsansätze im Plenum vorgestellt.

Es ging darum, wie sich Sozialarbeit und damit auch das Rollenverständnis von Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern in einer sozial lebendigen Bürgergesellschaft verändern sollte und wie die Eigenressourcen und Erziehungskompetenzen von Familien gestärkt werden können.

Ziel der Fachtagung war es, dass "Selbstverantwortung zulassen und übernehmen" im Bewusstsein der in der Jugendhilfe tätigen Fachkräfte zukünftig einen größeren Stellenwert einnimmt und sich als Qualitätsmerkmal in der Beratungskompetenz von Jugendhilfe in der Zusammenarbeit mit Familien stärker als bisher etabliert.

Aus dem Inhalt

  • Vorwort:

    Kerstin Landua, Leiterin der Arbeitsgruppe Fachtagungen Jugendhilfe, Verein für Kommunalwissenschaften e.V., Berlin
  • Fachreferate
    • Selbstverantwortung stärken - Handlungsmaximen unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen

      Dr. Warnfried Dettling, Freier Publizist, Berlin
    • Familien tun lassen, was sie können? Lassen Fachkräfte der Jugendhilfe zu, dass Eltern und Kinder Verantwortung übernehmen?

      Prof. Ullrich Gintzel, Professor für Sozialarbeit/Sozialpädagogik, Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit Dresden
  • Diskussionsergebnisse aus vier Arbeitsgruppen:

    Was fördert, was (ver)hindert Selbstverantwortung, angstfreies Lernen und Arbeiten, kreatives Ausprobieren bei Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeitern?
  • Lernen vom Modell: Vorstellung von neuen Arbeitsansätzen
    • Das Neuseeländische Modell der Familienkonferenz

      Allan MacRae, Manager of Care & Protection and Youth Justice, Koordinator der Familienkonferenzen für die südliche Region Neuseelands, Wellington
    • Video-Home-Training (VHT)

      Werner Barking, Fortbildungsreferent, Bodelschwingh'sche Anstalten, Bielefeld
  • Fachreferat

    Selbstverantwortung und KJHG

    Ministerialrat Prof. Dr. Dr. h.c. Reinhard Wiesner, Leiter des Referates Kinder- und Jugendhilferecht, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin
  • Lernen vom Modell: Vorstellung von neuen Arbeitsansätzen
    • Communities that Care

      Harrie B. Jonkman, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Nederlands Instituut voor Zorg en Welzijn (NIZW), Utrecht, Niederlande
    • Das Heidelberger Modell der Sozialpädagogischen Familienhilfe (SPFH)

      Prof. Dr. Marga Rothe, Gründerin und Leiterin des Heidelberger Modells der SPFH, 1. Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft zur Förderung von Kindern und Jugendlichen (AGFJ), Heidelberg
    • Das Niederländische Modell der Ambulanten Intensiven Begleitung (AIB) Thomas Möbius, Geschäftsführer, Institut für Soziale Praxis, Rauhes Haus Hamburg
  • Literaturhinweise

Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe, Bd. 46, 2004, deutsch, 120 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2004

ISBN: 978-3-931418-50-2
Printausgabe vergriffen

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