Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe,

Steuerungsmöglichkeiten der Jugendhilfe im Kontext der demographischen Entwicklung in Deutschland

Inhalt

"Ausgelöst durch … die Änderung der §§ 78 a ff SGB VIII setzt sich zunehmend ein Verständnis von Markt und Wettbewerb in der Jugendhilfe durch, das den vertrauten Grundsatz der partnerschaftlichen Zusammenarbeit von öffentlicher und freier Jugendhilfe aus den Angeln hebt. … Unabhängig von der internen Aufgabenverteilung zwischen Jugendamt und Leistungsanbietern muss Jugendhilfe für die Finanzplanung möglichst genaue Daten über die künftige Entwicklung der Inanspruchnahme der einzelnen Leistungen liefern. Ein wichtiger Faktor dabei ist die demographische Entwicklung."

(Aus dem Vorwort von Ministerialrat Dr. Dr. h.c. Reinhard Wiesner, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn)

Die demographische Entwicklung ist für die Kinder- und Jugendhilfe eine wichtige Größe, die nicht nur Auskunft über die voraussichtlich zu erwartende Zahl der Kinder und Jugendlichen in den einzelnen Aufgaben und Diensten gibt. Sie ist zugleich ein Planungsinstrument, mit dem Aussagen über sich verändernde gesellschaftliche Rahmenbedingungen und ihre Konsequenzen für die praktische Arbeit der Kinder- und Jugendhilfe getroffen werden können.

Während der Fachtagung wurde darüber diskutiert, welche Steuerungsmöglichkeiten es in der Jugendhilfe vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung, der Reduzierung öffentlicher Angebote sowie einer Beschränkung des Jugendamtes auf die hoheitlichen Aufgaben geben könnte und welche Chancen und Innovationsmöglichkeiten hier liegen.

Dabei wurden folgende Fragen erörtert:

  • Kann Jugendhilfe überhaupt gesteuert werden?
  • Welche Steuerungsinstrumente und Steuerungsmodelle gibt es?
  • Welche Messbarkeit und Wirksamkeit weisen diese auf?
  • Welche Konsequenzen für die Basisarbeit der öffentlichen und freien Jugendhilfe ergeben sich daraus?
  • Worauf muss sich Jugendhilfe nachhaltiger einstellen und vorbereiten?
  • Welches Umdenken und welche Art von Weiterbildung und Erfahrungsaustausch sind hierfür nötig?

Die Dokumentation richtet sich an leitende Fachkräfte der öffentlichen und freien Jugendhilfe.

Aus dem Inhalt

  • Vorwort

    Ministerialrat Dr. Dr. h.c. Reinhard Wiesner, Leiter des Referats Kinder- und Jugendhilferecht im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn
  • Herausforderungen an die Jugendhilfe vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland

    Sandra Fendrich, Wissenschaftliche Mitarbeiterin der Dortmunder Arbeitsstelle Kinder- und Jugendhilfestatistik der Universität Dortmund
  • Steuerungsmöglichkeiten der Jugendhilfe und ihre Grenzen

    Siegfried Haller, Leiter des Jugendamtes der Stadt Leipzig
  • Impulse in den Arbeitsgruppen: Handlungsfelder der Steuerung im Rahmen des SGB VIII
    • AG 1: Sozialdatenatlas und zielgerichtete Ressourcensteuerung im Sozialbereich - Möglichkeiten und Grenzen der Steuerung am Beispiel der Offenen Kinder- und Jugendarbeit/Jugendsozialarbeit in Stuttgart

      Christine Wagner, Jugendhilfeplanerin im Jugendamt der Landeshauptstadt Stuttgart
    • AG 2: Regionale Koordination der Jugendhilfe - ein Steuerungsmodell

      Dr. Marie-Luise Stiefel, Leiterin der Abteilung Jugendhilfeplanung des Jugendamtes der Landeshauptstadt Stuttgart
    • AG 3: Entwicklung eines Fach- und Finanzcontrollings für einzelfallbezogene Jugendhilfeleistungen in Köln

      Helga Sager, Mitarbeiterin für Grundsatzangelegenheiten, Allgemeiner Sozialer Dienst und Wirtschaftliche Jugendhilfe des Jugendamtes der Stadt Köln
    • AG 4: Kennzahlen als kooperatives Steuerungsinstrument in der Jugendhilfepolitik

      Dr. Detlef Horn-Wagner, Erziehungswissenschaftler und Organisationsberater, Berlin
  • Marktideologie und Taylorismus

    Prof. Dr. Geert van der Laan, Professor für Sozialarbeit an den Universitäten Utrecht und Groningen sowie für Technologie und soziale Infrastruktur an der Fachhochschule Eindhoven, Niederlande
  • Schulentwicklungsplanung in Brandenburg unter den veränderten demographischen Rahmenbedingungen

    Dr. Hermann Budde, Leiter des Referates für Schulentwicklungsplanung und Schulbau im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, Potsdam
  • Eine Vision auf den Weg: Provokationen und Fragen zur Gegenwart und Zukunft der Sozialen Arbeit

    Prof. Dr. Herbert Effinger, Professor für Sozialarbeitswissenschaft und Sozialpädagogik an der Evangelischen Hochschule für Soziale Arbeit, Dresden

Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe, Bd. 41, 2003, deutsch, 169 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2003

ISBN: 978-3-931418-44-1
Printausgabe vergriffen

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