"Neue Medien" und Stadtentwicklung - Virtualisierung und Entstehung neuer Raummuster in der Stadt
Inhalt
Als Querschnittstechnologie greifen IuK-Techniken bereits heute in nahezu alle Bereiche der Arbeits- und Lebenswelt ein. Dies gilt vor allem für die Städte als Räume höchster Informationsdichte, Knoten der technischen Vernetzung und als Orte, an denen sich die Anwender der neuen Techniken konzentrieren. Dennoch muss man sich bei der Beschäftigung mit Fragestellungen, die den Zusammenhang von Technologieentwicklung und Stadtentwicklung betreffen, darüber im Klaren sein, dass man sich einem hoch spekulativen Thema nähert.
Im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen, vertreten durch das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR), hat das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) zusammen mit dem Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) das Themenfeld "Neue Medien und Stadtentwicklung" strukturiert und städtebaulich relevante Fragestellungen präzisiert, Beispiele für den Einsatz von neuen IuK-Techniken mit stadtentwicklungspolitischer Relevanz dokumentiert und Empfehlungen für den weiteren Umgang der Städtebaupolitik mit dem Thema erarbeitet. Dazu wurde vorhandenes Material ausgewertet, es wurden Stadtplaner und Stadtentwickler in den deutschen Städten mit 50 000 und mehr Einwohnern schriftlich befragt, eine Zukunftswerkstatt und eine Expertenanhörung durchgeführt und zahlreiche Einzelgespräche mit Experten geführt.
Die Ergebnisse bieten eine Vielzahl von Ansatzpunkten und Anregungen für die Beschäftigung mit dem Thema "Neue Medien und Stadtentwicklung". Sie machen deutlich, dass überschwängliche Erwartungen an die Potenziale der "Neuen Medien" für die Stadtentwicklung genauso unangebracht sind wie deren Negation. Sie machen misstrauisch gegenüber allzu einfachen Ursache-Wirkungs-Vermutungen, obwohl die gewünschte Zuspitzung der potenziellen Wirkungen auf die Stadtentwicklung auch uns immer wieder dazu verführte, komplexe Zusammenhänge verkürzt darzustellen. Die Ergebnisse zeigen aber auch, dass sich trotz zunehmender räumlicher Flexibilität die Informationsgesellschaft nicht in den "luftleeren Raum" zurückzieht und ortlos bleibt, sondern im Gegenteil neue Raumkonstellationen prägt, dem materiellen Raum einen virtuellen hinzufügt und beide in komplexe Zusammenhänge stellt.
Weitere Informationen zu dem Band finden Sie hier.
Difu-Materialien, Bd. 4, 2002, deutsch, 168 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2002