Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe,

Das Verhältnis von Sozialen Diensten und Amtsvormundschaft / Amtspflegschaft im Jugendamt

Inhalt

"Ich wollte schon immer mal sagen, und das ganz dringend, dass mein Mündel Anspruch auf die richtige, die geeignete Hilfe hat und nicht auf den Anspruch, den gesamten Hilfekanon des KJHG auszuprobieren."

Ich wollte schon immer mal sagen, dass eine klare Rollenabgrenzung in jeder Situation notwendig ist.

Ich würde gern Vormundschaften sehen, die offensiver auftreten und sich viel besser darstellen.

Ich wollte schon immer mal sagen, auch Vormünder sind Fachkräfte.

"Die Vormünder und Vormünderinnen müssen aufhören, sich aus der Fachdiskussion, aus der Hilfeplanung und auch aus der Jugendhilfeplanung herauszuhalten."

"Ich wünsche mir bei der Vormundschaft deutlich mehr Profil hinsichtlich der Qualifikation."

"Letztlich wollte ich schon immer mal sagen: Wir als Vormünder erkennen ein hohes fachliches Niveau unserer Partner beim ASD. Aber ich bin ebenso dafür, dass auch Sozialarbeiter sich mehr rechtliche Kenntnisse aneignen. Falsche Beratung und unrichtige Auskünfte resultieren oft daraus, dass diese rechtlichen Kenntnisse fehlen. Ich plädiere außerdem ganz vehement für eine Ausbildung von Vormündern." (S. 41 ff.)

Die Fachtagung bot erstmals auf Bundesebene ein Forum für einen offenen Meinungs- und Erfahrungsaustausch zum Verhältnis von Sozialen Diensten und Amtsvormundschaft/Amtspflegschaft im Jugendamt.

Ziel der Veranstaltung war es:

  • die rechtlichen Grundlagen des Verhältnisses beider Bereiche und die Gestaltungsspielräume, die sich daraus ergeben, zu benennen;
  • die Schwierigkeiten der Abgrenzung und Kooperation an den Schnittstellen herauszuarbeiten;
  • die Konflikte der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich aus dem Miteinander bzw. Nebeneinander im Jugendamt ergeben, anzusprechen;
  • Anregungen für praktikable und effektive Arbeitsmodelle in den Jugendämtern zu geben, die den Ansprüchen an Qualität und Fachlichkeit beider Handlungsfelder gerecht werden.
  • Die Dokumentation richtet sich an Jugendamtsleiter/-innen, Abteilungs- und Sachgebietsleiter/innen sowie an alle Fachkräfte der Sozialen Dienste und der Bereiche Amtsvormundschaft/Amtspflegschaft.

Aus dem Inhalt

Einführung in das Tagungsthema

  • Dr. Thomas Meysen, Deutsches Institut für Jugendhilfe und Familienrecht e.V. (DIJuF), Heidelberg

Fachreferate

  • Abgrenzung und Kooperation - eine Aufgabe für das Jugendamt oder den Gesetzgeber?

    Dr. Dr. h.c. Reinhard Wiesner, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn
  • Das Jugendamt als Vormund und als Sozialleistungsbehörde - Probleme der Doppelfunktion

    Prof. Dr. Ferdinand Kaufmann, Jugendamt Siegburg

Streitgespräch:

"Was ich Ihnen schon immer einmal sagen wollte..."

  • Für die Amtsvormundschaft:

    Dr. Anke Maiwald, Jugendamt Potsdam
  • Für den Sozialen Dienst:

    Holger Gläss, Jugendamt Rems-Murr-Kreis, Waiblingen

Zu(sammen)arbeit von Sozialen Diensten und Amtsvormundschaft/Amtspflegschaft:

Wer? Wann? Wofür? Und wer hat das letzte Wort? Diskussion in 5 Arbeitsgruppen

  • AG1: Ansprechpartner für Kinder und Eltern - Fragen der Beziehungsgestaltung

    Input: Christa Wolf, Jugendamt der Stadt Bergheim
  • AG 2: Rollenverteilung im Hilfeplanprozess und bei Umgangsfragen

    Input: Ute Zielinski, Jugendamt der Stadt Kassel,

    AG-Bericht: Heiderose Kirsten, Jugendamt Marzahn-Hellersdorf, Berlin
  • AG 3: Zwei Stimmen bei der Anhörung im Verfahren vor dem Familien-/Vormundschaftsgericht

    Input: Brunhilde Baumunk, Familienrichterin am Amtsgericht Frankfurt/Oder
  • AG 4: "Sorgerechts-Splitting" zwischen den Abteilungen?

    Input: Mathias Kohler, Jugendamt der Stadt Mannheim
  • AG 5: Aufgabenverteilung im Kontakt mit Pflegefamilien und Heimen

    Input: Gundula Deiters-Schneider, Evangelische Jugendhilfe Geltow

    AG-Bericht: Edmund Sichau, Fachbereich Kinder-, Jugend und Familie der Stadt Mannheim

Fachreferat:

"Ich wusste halt, der hat zu bestimmen." Das Jugendamt und seine Mitarbeiter aus Sicht der betroffenen Kinder und Jugendlichen

Dr. Maud Zitelmann, Fachbereich Erziehungswissenschaften der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität, Frankfurt/Main

Praxisberichte:

Erfahrungen mit einem Abgrenzungs- und Kooperationsmodell

  • Aus Sicht der Amtsvormundschaft - Das Mannheimer Modell: Mathias Kohler, Jugendamt der Stadt Mannheim
  • Aus Sicht der Sozialen Dienste - Das Dresdener Modell: Dagmar Michael, Jugendamt der Stadt Dresden

Podiumsdiskussion:

Zukunft von Sozialen Diensten und Amtsvormundschaften/Amtspflegschaften im Jugendamt

Resümee der Tagung:

Kinder brauchen beides: kompetente Soziale Dienste und kompetente Vormünder und Pfleger

Dr. Dr. H.C. Reinhard Wiesner, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Bonn

Aktuelle Beiträge zur Kinder- und Jugendhilfe, Bd. 33, 2002, deutsch, 130 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2002

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