Energie-Tische zur Gebäudesanierung
Erfolg durch Zusammenarbeit
Umweltberatung für Kommunen - UfK, Bd. 32, 2001, deutsch, 160 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2001
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Inhalt
Um die Handlungsspielräume bei der Gebäudesanierung ausschöpfen und die Potenziale erschließen zu können, ist ein kooperatives und abgestimmtes Handeln aller von der Sanierung Betroffenen notwendig. Dies betrifft sowohl Hauseigentümer, Mieter, Energieversorgungsunternehmen, Handwerker und Ingenieurbüros als auch Energieberater, Banken oder den Fachhandel. Durch die Einrichtung eines Energie-Tischs kann dieser Prozess befördert werden. Die Publikation dient als Handreichung für die Vorbereitung und Begleitung eines Energie-Tischs zur Gebäudesanierung.
Die Methode des Energie-Tischs weist Ähnlichkeiten mit der eines Runden Tischs auf. Im Gegensatz zum Runden Tisch stehen jedoch nicht gemeinsame Diskussion und Beratung im Vordergrund, sondern die Entwicklung von Projekten. Energie-Tische eignen sich daher gut, um zum konkreten Praxisproblem "Gebäudesanierung" die oben genannten Privatpersonen oder Vertreter von Organisationen, Verbänden und Unternehmen zusammenzubringen. Diese Personen entwickeln am Energie-Tisch eigenverantwortlich Projekte zur CO2-Minderung im Gebäudebestand ihrer Stadt, die sie selbst umsetzen. Die Stärke des Instruments "Energie-Tisch" besteht darin, CO2-Minderungspotenziale außerhalb des kommunalen Gebäudebestands zu erschließen. Dies bedeutet, es geht am Energie-Tisch um die Sanierung von Gebäuden, die sich im privaten Besitz oder im Besitz von Wohnungsunternehmen befinden.
Der Schwerpunkt der Publikation liegt auf der Beschreibung wesentlicher fachlicher Grundlagen, die mit einer energetisch sinnvollen Gebäudesanierung im Zusammenhang stehen, so z.B.
- bauliche und technische Maßnahmen zur Gebäudesanierung (z.B. Einspareffekte von Wärmedämmung, Einsatz von Lüftungstechnik, Umstellung von Heizungsanlagen, Wirtschaftlichkeit von Energiesparmaßnahmen;
- zielgruppenorientierte Instrumente zur Gebäudesanierung (z.B. Gebäudetypologien, Wärmepässe, Heizspiegel, Aufbau von Energieberatungsstrukturen);
- Möglichkeiten zur Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen (Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Drittfinanzierung, Förderprogramme).
Kommunalverwaltungen, die einen Energie-Tisch einrichten möchten, können die Publikation zur Planung nutzen. In der Veröffentlichung wird kurz auf die Vorbereitung und Durchführung des Energie-Tisch-Prozesses eingegangen (ausführliche Beschreibung in: Annett Fischer u.a., Energie-Tische zum Klimaschutz. Erfolg durch Zusammenarbeit, Difu-Reihe "Umweltberatung für Kommunen", Berlin 1999). Anhand der beschriebenen technischen Fragestellungen wird es möglich, den Spielraum für Projekte, die von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern am Energie-Tisch entwickelt werden können, abzuschätzen.
Darüber hinaus richtet sich die Publikation an die Teilnehmerinnen und Teilnehmern eines Energie-Tischs. Bei ihrer Auswahl, am Energie-Tisch mitzuwirken, steht nicht deren Fachwissen über Gebäudesanierung im Vordergrund. Sie erhalten durch die Publikation eine kurze Zusammenfassung der wesentlichen Aspekte, so dass sie entweder vor dem Energie-Tisch als auch prozessbegleitend ihr persönliches Wissen zum Thema erweitern und fachkundig mitdiskutieren können. Weiterhin vermittelt die Publikation Ideen und Anregungen für mögliche Projekte, die im Verlauf des Energie-Tisch-Prozesses wertvolle Hilfestellungen bieten.
Zur Klärung detaillierter Fragen können die im Ansprechpartnerverzeichnis aufgelisteten Experten um Rat gebeten werden.