Anforderungen an die offene Altenhilfe

Mit dem Heranwachsen neuer Altengenerationen, deren Leben nicht mehr überwiegend von Entbehrungen, Kriegsleid und Wiederaufbau geprägt ist, verändern sich Erwartungen und Ansprüche, die zukünftig an die offene Altenhilfe gestellt werden. Dies gilt in qualitativer, aber auch quantitativer Hinsicht. Die sogenannte dritte Lebensphase hat sich durch sinkende Lebensarbeitszeit und steigende Lebenserwartung verlängert; der Anteil alter Menschen an der Gesamtbevölkerung nimmt außerdem aus demographischen Gründen stetig zu.



Da sich die lebensgeschichtlichen Prägungen, die Lebensbedingungen und sozialen Chancen der heutigen Altengenerationen so deutlich unterscheiden, stellen alte Menschen auch höchst unterschiedliche materielle und immaterielle Ansprüche.



In der vorliegenden Studie werden die entsprechenden Veränderungen von einer Altengeneration zur anderen - von den Hochbetagten bis zu den "jungen Alten" - aufgearbeitet und die jeweils daraus resultierenden Ansprüche an die offene Altenhilfe der Kommunen beschrieben.



Gefordert wird auch hier eine weitgehend neue Auffassung vom alten Menschen und seinen Bedürfnissen und Möglichkeiten, gefordert werden von der Kommune konkrete Angebote zur Einlösung dieses Anspruchs. Über die Hilfe und Betreuung in sogenannten defizitären Situationen hinaus geht es um gesellschaftliche Teilhabe im möglichst umfassenden Sinn: um Altenkulturarbeit, nachberufliche Tätigkeit und Nutzung von Erfahrungswissen aus dem Erwerbsleben, aber auch um persönliche Bildung und Weiterbildung.



Diese Maßnahmen sollen in erster Linie den alten Menschen zugute kommen, sie erleichtern aber auch das Verständnis zwischen den Generationen und zwischen den Alten selbst und sind als Daseinsfürsorge auch soziale Vorsorge.