Spezifische wirtschaftliche Nutzungszeiten von städtebaulichen Funktionen und Einrichtungstypen
Studie zur Frage der Zeitintervalle von Nutzungszyklen bei gewerblichen Immobilien und Flächen.
Mit der vom Ministerium für Arbeit, Soziales und Stadtentwicklung, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegebenen Studie bestätigte sich zum einen die Erwartung, dass zur Frage der Zeitintervalle von Nutzungszyklen bei gewerblichen Immobilien und Flächen praktisch keine systematisch erfassten Befunde vorliegen. Die intensive Befragung von Brancheninsidern hat jedoch konkrete Indizien dafür ergeben, dass sich das Tempo des Umschlags von Immobilien in verschiedenen Branchen erhöht hat. Einzelhandelsobjekte in Nebenzentren und hoch spezialisierte Immobilien in der Freizeitbranche weisen ein erhöhtes Risiko auf, im weiteren Verlauf brachzufallen.
Die sich aus dieser Entwicklung ergebenden städtebaulichen Steuerungserfordernisse und Steuerungsmöglichkeiten wurden ebenfalls abgefragt und im Rahmen eines Workshops am 28.11.2000 in Berlin unter Brancheninsidern und Vertretern aus Kommunalverwaltungen verschiedener Großstädte sowie aus der Wissenschaft diskutiert. Im Bereich der präventiv wirkenden Instrumente wurde vor allem ein höheres Risikobewusstsein der kommunalpolitischen Verantwortungsträger angemahnt. Um Vorsorge für den Fall eines dauerhaften Leerstands zu treffen, wurde angeregt, eine Versicherung zur Finanzierung des Rückbaus und der Renaturierung vorzusehen. Das Projekt wurde noch im ersten Quartal 2001 abgeschlossen.
Weiterführende Informationen:
Bunzel, Arno und Dietrich Henckel, Verkürzung von Nutzungszyklen bei Gewerbeimmobilien – ein Problem für die Stadtplanung? in Raumforschung und Raumordnung 6/2003, 423-435