Governance & Verwaltung | Umwelt & Klima

Handlungsspielräume deutscher Kommunen für Eine-Welt-Aktivitäten

Im Rahmen des Projekts war zu untersuchen, wie in ausgewählten kommunalen Aufgabenbereichen die Ziele der Agenda 21, des bürgerschaftlichen (Eine-Welt-) Engagements, der Nachhaltigkeit und der Entwicklungszusammenarbeit bisher bereits berücksichtigt und in Zukunft implementiert werden können.

Zentrale Ziele der globalen Nachhaltigkeit und der kommunalen Entwicklungszusammenarbeit müssen neben der (finanziellen) Unterstützung von Projekten im Rahmen von Städtepartnerschaften vor allem auch in dem Sichtbarmachen von internationalen Bezügen und globalen Auswirkungen kommunalen Handelns liegen. Damit sollen zum einen konkrete Entwicklungsprozesse unterstützt, zum anderen ein „Umdenken“ gefördert werden, so dass in Zukunft globale Folgen lokalen Handelns stärker Berücksichtigung finden.

Wesentliche Faktoren stehen der Umsetzung dieser Ziele entgegen, u.a. ein noch immer gering entwickeltes Bewusstsein für globale Zusammenhänge, die Fokussierung auf Probleme der wirtschaftlichen Entwicklung und ihre Folgen (z.B. Krise der Erwerbsarbeit, Zwang zur Haushaltskonsolidierung) oder der häufige Verweis auf fehlende zeitliche, finanzielle und personelle Ressourcen. Zudem stehen den potenziellen Erfolgen ein noch gering ausgebildetes Verständnis für Nachhaltigkeit, die in den Industrieländern vorherrschende Wachstumsphilosophie mit ihrem schonungslosen Ressourcenverbrauch sowie persönliche Konsumgewohnheiten diametral entgegen.

Im Rahmen des Projekts war zu untersuchen, wie in ausgewählten kommunalen Aufgabenbereichen die Ziele der Agenda 21, des bürgerschaftlichen (Eine-Welt-) Engagements, der Nachhaltigkeit und der Entwicklungszusammenarbeit bisher bereits berücksichtigt und in Zukunft implementiert werden können. Dabei sollte verdeutlicht werden, dass die Berücksichtigung globaler Effekte und entwicklungspolitischer Aspekte nicht unbedingt eine Zusatzaufgabe darstellen muss, sondern ein selbstverständlicher – bisher jedoch unbeachteter – Bestandteil des kommunalen Aufgabenspektrums ist oder sein kann.

Angesichts der knapp dimensionierten Projektlaufzeit war eine Beschränkung auf eine Auswahl zu untersuchender Handlungsfelder erforderlich. Im Hinblick auf mögliche Eine-Welt-Aktivitäten wurden – nach Abstimmung mit dem Auftraggeber – folgende kommunale Handlungsfelder betrachtet:

  • Bürgerbeteiligung;
  • Stadtmarketing;
  • Klimaschutz/Energie;
  • Wasserwirtschaft;
  • Armutsbekämpfung;
  • Interkulturalität/Migration.

Die ausgewählten kommunalen Handlungsfelder wurden hinsichtlich ihrer globalen Effekte und ihres Beitrags zur Entwicklungszusammenarbeit analysiert, dargestellt und qualitativ bewertet. Dabei konnten auch Potenziale identifiziert werden, die perspektivisch erschlossen und im kommunalen Handeln stärker berücksichtigt werden könnten. Zudem wurden in den jeweiligen Handlungsfeldern anhand von ausgewählten Fallstudienstädten Ziele, durchgeführte Maßnahmen und Projekte sowie Hemmnisse und Potenziale für die Zukunft ermittelt.

Das Difu wurde von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt/InWEnt gGmbH mit der Durchführung dieses Projekts beauftragt. Wesentliche Ergebnisse des Projekts wurden 2005 in der Veröffentlichungsreihe "Dialog Global" des Auftraggebers InWEnt gGmbH - Servicestelle Kommunen in der Einen Welt unter dem Titel "Es geht! Kommunal nachhaltig handeln." veröffentlicht.

Projektleitung
Ulla-Kristina Schuleri-Hartje
Dipl.-Geografin Nicole Langel
Handlungsspielräume der deutschen Kommunen für Eine-Welt-Aktivitäten
bis
Kommunalpolitik
Lokale Agenda
Umwelt
Servicestelle Kommunen in der Einen Welt/InWEnt gGmbH

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