Ergänzende ÖPNV-Finanzierung im Mitteldeutschen Verkehrsverbund (MDV)
Der Mitteldeutsche Verkehrsverbund (MDV) steht, wie andere Verbünde des Nahverkehrs in Deutschland auch, vor der Herausforderung, immer schwieriger zu beantwortende Fragen der Finanzierung zu bewältigen. Die für die Finanzierung des ÖPNV zur Verfügung stehenden Mittel halten mit den gestiegenen Anforderungen vielfach nicht mehr Schritt. Gleichzeitig gilt als Handlungsmaxime, dass das ÖPNV-Angebot im MDV-Gebiet mindestens auf dem heutigen Niveau gehalten wird, um Attraktivität zu gewährleisten – trotz teilweise ungünstiger Entwicklung der Rahmenbedingungen in der Perspektive 2025 wie den Folgen des demografischen Wandels und der Affinität zum motorisierten Individualverkehr.
In der Vergangenheit konnten die Finanzierungslücken durch einen effizienteren Mitteleinsatz sowie über Erhöhungen der Fahrpreise kompensiert werden. Weil dies nicht unbegrenzt möglich ist, lotet der MDV Handlungsansätze aus, die in Zukunft Bausteine einer „ergänzenden“ ÖPNV-Finanzierung sein könnten. In einem Auswahlprozess wurden sechs Konzepte für eine vertiefende Bearbeitung ausgewählt. Gegenstand der Untersuchungen waren verschiedene Modelle eines sog. ÖPNV-Beitrags (Bürger*innen, Grundstückseigentümer*innen, Arbeitgeber*innen, Gäste) und eine Anhebung der Grundsteuer.
Durch kcw/Difu bearbeitet wurden die Studien zu den Themen Kreisumlage/Grundsteuer sowie Arbeitgeber-Beitrag. Eine weitere Studie, die ebenfalls von kcw/Difu bearbeitet wurde, befasst sich mit der konkreten Einführung eines ÖPNV-Beitrags im Zusammenhang mit dem geplanten Modellprojekt „Muldental in Fahrt“.
Die Gutachten können hier abgerufen werden.