C.A.P.A.Cities
Im Auftrag der Direction Générale XIII (DG XIII) der Europäischen Kommission wurde von einem internationalen Konsortium aus Forschungsinstituten kommunaler Spitzenverbände aus Frankreich, England, Italien und Deutschland (unter Leitung von Urba 2000 aus Frankreich) die Fragestellung bearbeitet, welche Rolle Teledienstleistungen in den Städten spielen, welche sie spielen können und sollen, wer die relevanten Akteure sind und welche Handlungsoptionen den Kommunen offenstehen.
Zur Untersuchung dieser Fragen wurden in allen vier Ländern mehrere Städtefallstudien durchgeführt, um einen Überblick über das Spektrum und die Reichweite laufender Aktivitäten zu gewinnen, um das Aktivitätsniveau der kommunalen Akteure zu eruieren und um Schlußfolgerungen für das kommunale Handeln zu ziehen.
Einige der wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung der Konzepte und Strategien des Telematikeinsatzes in den Städten:
- Das wichtigste Ziel des Telematikeinsatzes ist in der Regel die Sicherung oder Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes. Ebenfalls von großer Bedeutung ist die Nutzung der Telematik zur Effizienzsteigerung und Rationalisierung in der Kommunalverwaltung.
- Zur Zeit ist die "chaotische Vorgehensweise" typisch für die Politik der meisten Kommunen auf dem Feld der Telematik. Es gibt in der Regel keine gezielte, an Leitlinien orientierte Strategie; die Aktivitäten sind eher zufällig und hängen von dem Engagement einzelner ab.
- Als wichtigste kommunale Handlungsmöglichkeit auf dem Gebiet der Telematik wird meistens der Ausbau der kommunalen Netzinfrastruktur und nachfolgend die Verfügbarmachung von Diensten angesehen. Offen ist bis heute allerdings noch zum großen Teil, welche Anwendungen auf den kommunalen Netzen laufen sollen.
- Die kommunalen Akteure sind derzeit in allen Bereichen der Stadtverwaltungen zu finden. Abstimmungen zwischen den verschiedenen Stellen gibt es - wenn überhaupt - meist nur informell. In mehreren Städten ist aber der Trend zu beobachten, die Koordination der Aktivitäten zur Chefsache zu machen.
Aus dem Vergleich der Fallstudien in den verschiedenen Ländern wurden Handlungsszenarien abgeleitet, die nochmals mit den Kommunen rückgekoppelt wurden. Auf dieser Basis wurden die Empfehlungen des Schlußberichts, der im Oktober 1995 der Kommission vorgelegt und von dieser gebilligt wurde, formuliert.