Ausweitung der Fern- und Nahwärmenetze im Land Berlin
Im Zuge der Wärmewende steht ein fundamentaler Infrastruktur- und Technologiewandel an. Nur mit einem grundlegenden Umbau der Wärmeversorgung wird sich das Ziel eines treibhausgasneutralen Gebäudebestands erreichen lassen. Wärmenetze spielen dabei eine Schlüsselrolle, weil sie Wärme effizient bereitstellen und verschiedene erneuerbare Energiequellen sammeln und verteilen können. Welche Siedlungsgebiete sich für eine netzgebundene Wärmeversorgung eignen, hängt entscheidend von Siedlungsstrukturen, baulicher Dichte und energetischem Zustand der Gebäude ab.
Im Auftrag der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen untersucht das Difu gemeinsam mit dem Lehrstuhl Stadttechnik der BTU Cottbus-Senftenberg Potenziale zur Ausweitung der bestehenden Fern- und Nahwärmenetze im Land Berlin. Siedlungsgebiete, die selbst nach einer energetischen Sanierung so hohe Wärmedichten aufweisen, dass sie sich für eine netzgebundene Wärmeversorgung eignen, werden kartografisch dargestellt. Im Abgleich mit der aktuellen Versorgungsstruktur werden Teilräume mit besonderem Handlungsbedarf identifiziert und – soweit möglich – nach ihren Aktivierungspotenzialen differenziert. Ebenso lässt sich ableiten, wo semizentrale oder dezentrale Wärmeversorgungslösungen sinnvoll sind.
Methodisch basiert das Vorhaben auf einer Vorgängerstudie aus dem Jahr 2013, die fortgeschrieben und punktuell inhaltlich weiterentwickelt wird. Zudem stellt der Austausch mit den Berliner Fernwärmeversorgern und Nahwärmenetzbetreibern einen Projektschwerpunkt dar. Die Unternehmensstrategien und Ausweitungsbestrebungen der Netzbetreiber sowie wesentliche Einflussfaktoren bei der Entscheidung über die Erweiterung von Wärmenetzen stehen dabei im Mittelpunkt des Interesses.