Mehr Effizienz, besserer Bürgerservice: Städte arbeiten weiter an der Modernisierung ihrer Verwaltungen
Umfrage unter den Mitgliedsstädten des Deutschen StädtetagesMehr Effizienz, besserer Bürgerservice: Städte arbeiten weiter an der Modernisierung ihrer Verwaltungen
Trotz großer finanzieller Engpässe, erheblicher Arbeitsbelastung durch die Umsetzung der Reformen am Arbeitsmarkt und trotz fortgesetzten Personalabbaus verfolgen die deutschen Städte konsequent das Ziel, die Strukturen und Abläufe in ihren Verwaltungen zu modernisieren. Das zeigen die Ergebnisse einer Umfrage zum Stand der Verwaltungsmodernisierung, die der Deutsche Städtetag (DST) und das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) unter den Mitgliedsstädten des Deutschen Städtetages durchgeführt haben. Einige zentrale Befunde der Umfrage sind im Folgenden dargestellt: In 168 Mitgliedsstädten des Deutschen Städtetages, das sind 69 Prozent der an der Umfrage beteiligten Städte, finden derzeit konkrete Modernisierungsmaßnahmen statt. Die wichtigsten Ziele der Verwaltungsmodernisierung sind weiterhin die Erhöhung der Effizienz der Verwaltung sowie die Verbesserung der Bürgerorientierung. Die Verbesserung der Effizienz der Verwaltung ist für 138 Städte (84 Prozent) wichtigstes Ziel des Reformprozesses. Die Verbesserung der Bürgerorientierung wird von 129 Städten (78 Prozent) als zweitwichtigstes Ziel angesehen. Die Schwerpunkte der Reform liegen im Haushalts- und Rechnungswesen, in der Organisationsentwicklung und in der Personalentwicklung. Hauptbereich der Verwaltungsmodernisierung ist eindeutig das Haushalts- und Rechnungswesen. Die grundlegende Veränderung des kommunalen Rechnungswesens, die als Jahrhundertreform angesehen werden kann, ist bereits mit einer eindeutigen Ausrichtung eingeleitet: In zwei Dritteln der Städte ist bereits entschieden, dass in den kommenden Jahren mit der Reform des Gemeindehaushaltsrechts ein kaufmännisches Rechnungswesen, die Doppik, eingeführt wird. Während in 30 Prozent der Städte bisher keine Entscheidung in dieser Frage gefallen ist, gaben nur drei Prozent an, dass sie sich für die "erweiterte Kameralistik" entschieden hätten. Erheblichen Einfluss auf den Erfolg der Verwaltungsmodernisierung haben organisatorische Veränderungen. Die gemeinsame DST/Difu-Umfrage ergab, dass sich insgesamt die Einrichtung zentraler Serviceeinheiten in 65 Prozent der deutschen Städten und Gemeinden durchgesetzt hat. Zentrale Serviceeinheiten sind Organisationseinheiten innerhalb der Verwaltung, in denen Querschnittsaufgaben (Finanzen, Personal, Organisation) zentral für andere Fachbereiche erledigt werden. Die Bedeutung des Personals als entscheidender Faktor für den Erfolg von Reformen muss sich in einer stärkeren Betonung der Personalentwicklung und der Fortbildung niederschlagen. Hatten im Jahr 2000 erst 30 Prozent der Städte ihre Personalentwicklung und Fortbildung erfolgreich darauf ausgerichtet, so waren es im Jahr 2004 bereits 46 Prozent (77 Städte). Die Erwartungen der Verwaltungsmodernisierung hinsichtlich der Verbesserung der Bürgerorientierung wurden in den meisten Städten weitestgehend erfüllt. Voll oder teilweise erfüllt wurden die Erwartungen hinsichtlich der Bürgerorientierung bei 90 Prozent der Städte. In Hinblick auf eine Imageverbesserung der Stadt bei den Bürgern wurden die Erwartungen von 71 Prozent der Städte erfüllt. Bibliographische Angaben: "Verwaltungsmodernisierung in deutschen Kommunalverwaltungen - Eine Bestandsaufnahme", Bearbeiter: Rüdiger Knipp. Bd. 6/2005, 180 S., 37 Abb., umfangreicher Tabellenanhang, Schutzgebühr Euro 20, ISBN 3-88118-367-1. Die Veröffentlichung kann vom Buchhandel bezogen oder per Post beim Deutschen Institut für Urbanistik, Postfach 12 03 21, 10593 Berlin, Fax 030/39001-275, E-Mail: vertrieb [at] difu [dot] de, bestellt werden. Journalisten und Journalistinnen richten Anfragen nach einem Rezensionsexemplar bitte an die Difu-Pressestelle, Fax 030/390 01-130, Tel. 030/39 001-208/209, E-Mail: presse [at] difu [dot] de.