Kommunales E-Government ist ein Erfolgsmodell
MEDIA@Komm zieht Bilanz undstellt neuen Wissensspeicher vor
Mehr als 300 praktische E-Government-Lösungen zum Aufbau virtueller Rathäuser und Marktplätze wurden im Rahmen des von der Bundesregierung geförderten Leitprojekts MEDIA@Komm in verschiedenen Modellregionen umgesetzt. Die bis Ende des Jahres 2003 abgeschlossenen Vorhaben verdeutlichen bereits heute, dass kommunales E-Government ein Erfolgsmodell ist. Von ihnen profitieren Bürger, Wirtschaft und Verwaltung gleichermaßen. Im Rahmen einer Begleitforschung wurden im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit (BMWA) die Fortschritte dokumentiert, ausgewertet und aufbereitet. Mit dem "Erfolgsmodell Kommunales E-Government" steht nun im Internet ein Online-Wissensspeicher zu Verfügung, der das im Verlauf der Begleitforschung gesammelte Wissen allen Interessierten zugänglich macht. Auch international ist E-Government "made in Germany" inzwischen gut positioniert: vor allem bei Produkten und Know-how für sichere, rechtsverbindliche und vertrauenswürdige Transaktionen und bei der Entwicklung von E-Government-Standards. Mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien lassen sich Effektivität und Effizienz der Verwaltung steigern sowie mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung erreichen. Dies stärkt auch den Wirtschaftsstandort. Die meisten Kontakte zwischen Verwaltung, Wirtschaft sowie Bürgerinnen und Bürgern finden auf der kommunalen Ebene statt. Daher startete das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit das Leitprojekt MEDIA@Komm. Mit ihm wurde die Vision vom digital vernetzten Gemeinwesen in drei Modellregionen schrittweise Wirklichkeit. In der "Erfolgsbilanz MEDIA@Komm" wird das breite Spektrum der in den Modellregionen umgesetzten Anwendungen und der dort entwickelten Produkte verdeutlicht. Darüber hinaus wurden mit der Entwicklung von OSCI (Online Services Computer Interface) - einem Standard-Übertragungsprotokoll für die Abwicklung elektronischer Geschäftsprozesse - die entscheidenden Weichen für die Standardisierung im E-Government gestellt. In Deutschland ist dieser Standard bereits obligatorisch. In Europa ist die Aufmerksamkeit gestiegen, das internationale Interesse an den Entwicklungen in Deutschland ist groß. Die Stärken des Kommunalen E-Government in Deutschland zeigt auch eine international vergleichende Studie des Deutschen Institut für Urbanistik (Difu). Vor allem bei Produkten und Know-how für sichere, rechtsverbindliche und vertrauenswürdige Transaktionen unter Nutzung elektronischer Signaturen kann Deutschland ein "Geber-Land" sein. In anderen Bereichen können deutsche Städte und Gemeinden von Vorreitern in anderen Ländern - etwa Finnland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Japan und USA - lernen. Dies gilt für das Projekt- und Change Management, die Einbindung und Koordinierung externer Partner, Strategien zur Verbreitung von good practices, Evaluationsmethoden sowie für Qualifizierungsangebote. Um dem zunehmenden Interesse aus dem Ausland an MEDIA@Komm gerecht zu werden, präsentiert das Difu nun wichtige Aspekte zu den Modellprojekten im Internet auch in englischer Sprache. Schließlich geht am 7. Oktober 2003 das "Erfolgsmodell Kommunales E-Government" als elektronischer Ratgeber online. Dieser konsequent für das Internet konzipierte Wissensspeicher wird bis zum Jahresende vervollständigt, im Dezember wird darüber hinaus eine Broschüre mit den wichtigsten Ergebnissen erscheinen. Bereits jetzt sind etwa zwei Drittel des Know-how verfügbar, das aus MEDIA@Komm und anderen guten Beispielen gewonnen wurde. Basis ist das inzwischen in der Praxis bewährte Konzept der zehn Erfolgsfaktoren des Kommunalen E-Government, das sich als Broschüre und Internetveröffentlichung an Entscheidungsträger und Fachverantwortliche in den Kommunen richtet und wirkungsvolle Unterstützung beim Aufbau virtueller Rathäuser bietet. Dieser Ratgeber ist ein Ergebnis aus der Begleitforschung zu MEDIA@Komm, an der das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) - Federführung -, das DIN Deutsches Institut für Normung e.V., das Hans-Bredow-Institut für Medienforschung in Verbindung mit der Forschungsstelle Recht und Innovation der Universität Hamburg (CERI) sowie die TÜV Informationstechnik GmbH (TÜViT) beteiligt waren. Nachhaltig unterstützt wurde das Projekt durch den Beirat von MEDIA@Komm und durch zahlreiche Praktikerinnen und Praktiker aus den Kommunen.