Beitrag transnationaler Projekte zur Umsetzung der Territorialen Agenda der EU in Deutschland
Die 2007 verabschiedete Territoriale Agenda der Europäischen Union (TAEU) gibt konkrete Empfehlungen, wie durch eine integrierte Raumentwicklungspolitik die Potenziale der Regionen und Städte Europas für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und mehr Beschäftigung mobilisiert werden können. Im Rahmen der INTERREG-Programme fördert die EU die Zusammenarbeit von Regionen, Kommunen, wissenschaftlichen Einrichtungen und privaten Akteuren in staatenübergreifenden Kooperationsräumen, um den wirtschaftlichen, sozialen und räumlichen Zusammenhalt in Europa zu befördern. Ziel dieses Forschungsvorhabens war es, anhand der beiden Themenfelder Innovationförderung sowie Klimaschutz und Klimaanpassung zu untersuchen, welche Beiträge Städte und Regionen im Rahmen transnationaler INTERREG-Projekte für die Umsetzung der Territorialen Agenda der Europäischen Union (TAEU) leisten.
Für die beiden Themenfelder Innovationsförderung sowie Klimaschutz und Klimaanpassung erfolgte eine Auswertung ausgewählter laufender und abgeschlossener INTERREG-Projekte auf der Grundlage von Dokumentenanalysen und leitfadengestützten Interviews. Mittels begleitender Workshops und Veranstaltungen konnten Projektbeteiligte und Programmverantwortliche zusammengeführt und an der Diskussion von Zwischenergebnissen des Vorhabens beteiligt werden. Die beiden Themenfelder wurden jeweils in zielgruppenspezifischen Veröffentlichungen für Praktiker aus Städten und Regionen aufgearbeitet. Für den Auftraggeber wurden Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der transnationalen INTERREG-Programme formuliert.
Im Ergebnis konnte aufgezeigt werden, dass transnationale Projekte eine große Bandbreite an Beiträgen zur Umsetzung der in der TAEU festgelegten thematischen Prioritäten leisten können. Sie tragen auch zu den in der TAEU angesprochenen Steuerungsaspekte "territoriale Governance" (Zusammenarbeit relevanter Akteure der Raumentwicklung) und "territoriale Integration" (horizontale Koordination raumrelevanter Fachpolitiken und vertikale Koordination zwischen lokaler, nationaler und europäischer Ebene) bei. Sie tun dies in unterschiedlichem Maße und mit jeweils spezifischen Schwerpunkten. Gleichzeitig bietet die transnationale Projektarbeit den beteiligten Städten und Regionen durch die Kooperation mit europäischen Nachbarn wichtige Gelegenheiten zum Erfahrungsaustausch und Politiklernen, zur Umsetzung von Pilotinvestitionen oder zur Realisierung von Größenvorteilen.