Start-up in Kiel!
Die Zahl der Existenzgründungen ist in Deutschland seit einigen Jahren rückläufig. So auch in Kiel. Ein wichtiger Grund dafür ist die – zumindest vor der COVID-19-Pandemie – sehr gute allgemeine wirtschaftliche Entwicklung. Als Folge gingen die aus Mangel an Beschäftigungsangeboten initiierten Gründungen zurück. Die pandemiebedingten Veränderungen in der Arbeitswelt – wie der Digitalisierungsschub und der Rückgang bzw. Wegfall von Stellenangeboten – könnten dies nun ändern. Vor diesem Hintergrund stellt sich für Politik und Stadtverwaltung die Frage, welche Bedingungen und welches Umfeld geeignet sind, um Kreativität, Gründungsideen und schließlich reale Gründungen entstehen zu lassen und wie diese gestaltet werden können.
Die Landeshauptstadt Kiel hat das Difu beauftragt, für die Stadt als Gründungsstandort ein evidenzbasiertes Strategiekonzept zu erarbeiten. Leitend für die Analyse in Kiel ist der in der Forschung aktuelle Untersuchungsansatz des „Entrepreneurial Ecosystem“. Damit zielt das Vorhaben nicht nur auf die Betrachtung der vielfältigen Akteure und ihrer Vernetzungen in der Stadt ab, sondern auch auf die spezifischen ökonomischen, kulturellen, sozialen und politischen Rahmenbedingungen, die für Innovationen und Gründungen eine vorteilhafte Umgebung darstellen.
Die aus dem Projekt gewonnenen Erkenntnisse sollen – so die Absicht – auch anderen interessierten Städten zugutekommen. Geplant ist ein Workshop, in dessen Rahmen Erfahrungen ausgetauscht und Handlungsmöglichkeiten diskutiert werden können. So könnte das Kieler Konzept auch Impulse für ähnliche Überlegungen in anderen Städten geben.