Mensch & Gesellschaft

Neue Anforderungen an die Steuerung städtebaulicher Nutzungen

Von der Wüstenrot Stiftung finanzierte Untersuchung zur Auswirkung von Veränderungen im Prozess des Wandels von der Industrie- zur postindustriellen Informationsgesellschaft.

Bedeutung und Wahrnehmung von Grundfunktionen wie Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Erholung, Versorgung und Mobilität haben sich im Prozess des Wandels von der Industrie- zur postindustriellen Informationsgesellschaft kontinuierlich verändert.

Die Veränderungen wirken sich in unterschiedlichem Maße räumlich aus, beispielsweise in einem höheren Flächenbedarf oder in mangelnder Integrierbarkeit in den Kontext anderer städtebaulicher Nutzungen (wegen der Dimension, der Art und des Umfangs der von Nutzungen ausgehenden Störungen und Risiken oder den Anforderungen an die verkehrliche Erschließung usw.). Umgekehrt können sich zum Beispiel als Folge des technologischen Fortschritts und der anhaltenden Tertiärisierung der Wirtschaft neue "Integrationspotenziale" ergeben.

Die von der Wüstenrot Stiftung finanzierte Untersuchung zu den angesprochenen Veränderungen beschäftigte sich vor allem mit den folgenden Fragen:

  • Welche Veränderungen können konkret festgestellt werden und welche weiteren Veränderungen zeichnen sich bereits ab?
  • Lassen sich angesichts des Wandels heute noch klar abgrenzbare Nutzungskategorien bilden?
  • Wie wirken sich die Veränderungen räumlich aus und wie sind diese räumlichen Auswirkungen zu bewerten?
  • Besteht hinsichtlich der räumlichen Auswirkungen ein Korrekturbedarf im Sinne eines Steuerungserfordernisses?
  • Wie und mit welchen Strategien oder Instrumenten kann und sollte auf die unerwünschten räumlichen Entwicklungen im Sinne von Steuerung Einfluss genommen werden?
  • Wird das Städtebaurecht den heute bereits erkennbaren oder künftig zu erwartenden Anforderungen noch gerecht oder muss der rechtliche Rahmen modifiziert oder neu gestaltet werden?
  • Welche sonstigen staatlich oder kommunal gesetzten Rahmenbedingungen werden für die räumliche Entwicklung wirksam? Müssen diese modifiziert werden?
  • Methodisch basiert die Untersuchung auf zwei Elementen, auf einer Sekundäranalyse von Forschungsergebnissen sowie auf vier Expertenworkshops zu den folgenden Themen: Wirtschaft und Beschäftigung, Wohnen und Haushaltsstruktur, Freizeit und Freizeitverkehr sowie Steuerung in Zeiten der Deregulierung.

Die Untersuchung wurde im Sommer 2002 abgeschlossen. Die Ergebnisse wurden im Frühjahr 2003 im Verlag Leske+Budrich unter dem Titel „Nutzungswandel und städtebauliche Steuerung“ veröffentlicht.

Projektleitung
Doris Becker
Dr. Paul von Kodolitsch
Prof. Dr. Dietrich Henckel
Dipl.-Soz. Robert Sander
Neue Anforderungen an die Steuerung städtebaulicher Nutzungen
bis
Bau- und Planungsrecht
Bauleitplanung
Stadtplanung
Stadtentwicklung, Recht und Soziales

Weitere Inhalte zum Thema