TAT-Orte. Gemeinden im ökologischen Wettbewerb
Im Rahmen des Projekts, das in Kooperation mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt durchgeführt wird, wurde ein inhaltlicher und methodischer Rahmen für ein Wettbewerbsverfahren zur ökologisch orientierten und nachhaltigen Entwicklung in Gemeinden (bis 10000 Einwohner der neuen Bundesländer) entwickelt.
Ziel des Projekts ist es, beispielhafte umweltfreundliche Vorhaben ausfindig zu machen, die gleichzeitig eine ökonomische bzw. soziale Bedeutung haben. Vor diesem Hintergrund wurde jährlich bis zum Jahr 2000 ein Wettbewerb ausgelobt und eine Auszeichnung von bis zu fünf Gemeinden oder Initiativen vorgenommen (Vorprüfung, Jurierung, Preisverleihung). Im Jahr 2000 wurden alle Preisträger der vergangenen fünf Jahre nochmals ins Rennen geschickt, um dieherausragendsten "TAT-Orte" des gesamten Wettbewerbs zu küren.
Am 3. September 2000 fand im Gewandhaus zu Leipzig die Preisverleihung mit 1500 Gästen statt. Die Preisträger 2000 sind:
- die Gemeinde Donndorf (Kyffhäuserkreis, Thüringen),
- die Stadt Oederan (Landkreis Freiberg, Sachsen),
- die Stadt Rehna (Landkreis Nordwestmecklenburg, Mecklenburg-Vorpommern),
- die Stadt Ostritz und das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal (Landkreis Löbau-Zittau, Sachsen),
- die Gemeinde Schöneiche (Landkreis Oder-Spree, Brandenburg).
Zusätzlich wurden drei Sonderpreisträger ermittelt:
- der Unternehmensverbund Bioland-Ranch-Zempow und die Gemeinde Zempow (Landkreis Ostprignitz-Ruppin, Brandenburg),
- das Umweltzentrum Ökohof Auterwitz e.V. (Landkreis Döbeln, Sachsen),
- die Wohnungs-und Siedlungsgenossenschaft Ökodorf e.G. Groß Chüden/Poppau (Landkreis Salzwedel, Sachsen-Anhalt).
Die Preisträger erhielten neben einer Urkunde und einem Preisgeld von insgesamt 325.000 DM eine Buchdokumentation und einen Videofilm, die über den jeweiligen "TAT-Ort" und die prämierten Vorhaben informieren. Anlässlich der Preisverleihung wurden auch die Galerie der Preisträger von 1995 bis 1999 und eine Ausstellung über die Wettbewerbsgewinner präsentiert.
Der Sinn des "TAT-Orte"-Wettbewerbs liegt zum einen in der öffentlichen Anerkennung der vorbildlichen Beispiele. Die Herstellung von Öffentlichkeit weckt dabei nicht nur Interesse an den erfolgreichen Vorhaben weit über die Region hinaus; Erfahrungsaustausch und Anerkennung sind oft auch Ausgangsbasis für neue Ziele und Erfolge. Zum anderen liegt der Sinn darin, dass die prämierten Beispiele Schule machen. Die Buchdokumentationenund das Video dienen auch dazu, andere Gemeinden und Initiativen zu inspirieren und damit Mut zu eigenen Aktivitäten zu machen. Darüber hinaus wurden Veranstaltungen zum Erfahrungsaustausch zwischen Preisträgern und Bewerbern sowie Fachtagungen (z.B. zur Lokalen Agenda 21, zum umweltfreundlichen Tourismus, zum ökologisch orientierten Bauen und Sanieren)für den gesamten Bewerberkreis durchgeführt.
Mit der Preisverleihung 2000 fand der Wettbewerb zunächst seinen Abschluss. Ab dem Jahr 2001 wird der Aufbau eines "TAT-Orte-Netzwerkes" betrieben. Neben der Durchführung von Regionalveranstaltungen sind die Herausgabe eines Newsletters, eine Informationsplattform im Internet, die Durchführung von Ideen- und Zukunftswerkstätten sowie von Workshops vorgesehen. Auf diese Weise soll das Netzwerk die Möglichkeit bieten, den "TAT-Orte"-Gedanken in den bisher am Wettbewerb beteiligten Bundesländern durch Kontinuität zu erhalten, zu vertiefen und auf die alten Bundesländer zu übertragen.