Der kommunale Investitionsbedarf 2000 bis 2009
Diese Schätzung, die vom Difu bereits zum dritten Male durchgeführt wurde, enthält erstmals eine getrennte Schätzung des Investitionsbedarfs der Kommunen in den alten und neuen Bundesländern. Dabei wird nicht nur der Investitionsbedarf erfasst, der über die Kämmereihaushalte befriedigt werden soll, sondern auch der Bedarf der kommunalen Unternehmen, Krankenhäuser und Zweckverbände. Der Investitionsbedarf wird als Differenz aus normativen Vorstellungen über die Infrastrukturausstattung und dem vorhandenen Bestand ermittelt, wobei in der Studie diese Gegenüberstellung nur auf der Ebene der alten und neuen Bundesländer erfolgt. Zunehmend wird es jedoch schwieriger allgemeinakzeptierte Standards zu erhalten. Ein weiteres Problem stellt der wachsende Verkauf von städtischen Unternehmen dar, die dann nicht mehr zu den kommunalen Unternehmen gezählt werden können. Im Ergebnis zeigt sich, dass nach wie vor ein erheblicher Investitionsbedarf vorhanden ist, der das heutige Investitionsvolumen deutlich überschreitet. Gemessen an der Einwohnerzahl fällt der Investitionsbedarf in den neuen Ländern mehr als doppelt so hoch aus wie in den alten Bundesländern. Dieser Unterschied ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen:schlechterer Zustand der Infrastruktur insbesondere im Straßenwesen, Nachholbedarf vor allem bei der Abwasserbeseitigung und andere Aufgabenwahrnehmung (insbesondere im Wohnungsbau). Zu betonen ist, dass der Ersatzbedarf und die Modernisierung von vorhandenen Bauten sowohl in den alten als auch in den neuen Ländern eine immer größere Rolle spielen. Das Ergebnis, das bereits in verschiedenen Vorträgen präsentiert wurde, wird im Frühjahr 2001 in den Difu-Beiträgen zur Stadtforschung veröffentlicht.