Kleingärten als Scharnier grüner Infrastruktur
In der Studie wird zunächst der Status quo des Kleingartenwesens erhoben. Dabei werden u.a. Flächen, bauplanungsrechtliche Sicherung, Größe der Anlagen, Lage im Stadtgebiet, Höhe des Pachtzinses sowie Leerstände und Nachfrage in den Blick genommen. Darüber hinaus gilt es, stadt- und sozialräumliche sowie grün- und umweltrelevante Fakten zu ermitteln, die für eine Scharnierfunktion von Kleingärten zur grünen Infrastruktur von Bedeutung sind.
Folgende Untersuchungsfragen stehen im Fokus:
- Wie sind die Kleingartenanlagen stadträumlich an- bzw. eingebunden? Wie sind sie für Nutzende sowie Besucher*innen erreichbar, welche Einzugsbereiche und Wegstrecken (zu Fuß, mit ÖPNV, Fahrrad oder motorisiert) sind damit verbunden?
- Wie sind die Kleingartenanlagen grünräumlich an- bzw. eingebunden? Welche Verbindungen bestehen mit städtischen Grünzügen, wie sind die Anlagen in städtische Freiraumkonzepte integriert?
- Welchen Beitrag leistet das Kleingartenwesen für den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz sowie zur Anpassung an den Klimawandel (u.a. Entwicklung von Kleingartenanlagen als kühle Orte, Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität auf den Anlagen, Vorbildprojekte für umweltbewusstes, ressourcenschonendes Gärtnern in den Parzellen oder auf den Gemeinschaftsflächen)?
- Wie stellen sich Vereinsstruktur und besondere Vereinsaktivitäten sowie das Netzwerk und die Netzwerkarbeit der Kleingärtner*innen – auch unter Berücksichtigung der Folgeerscheinungen der Corona-Pandemie – dar?
Die Studie folgt einem Mix-Methods-Ansatz, besteht also aus quantitativer und qualitativer Forschung: Interviews mit Kleingartenverbänden und Landesministerien, standardisierte schriftliche Befragung ausgewählter Kommunen und Vereine sowie Fallstudien als gute Beispiele vor Ort.
Die in den Untersuchungsfragen adressierten Themen werden in einem Workshop mit Expert*innen u.a. aus Kommunalverwaltungen und dem Kleingartenwesen diskutiert. Die daraus gewonnenen Ergebnisse – z.B. zu Kleingartenanlagen als kühle Orte sowie deren Einbindung in kommunale Grün- und Biotopverbundstrukturen, aber auch die Vernetzung von Kleingärten mit der Nachbarschaft und ihr Beitrag für eine soziale Stadtentwicklung – münden in Schlussfolgerungen und Handlungsempfehlungen für die rahmensetzenden und umsetzenden Akteure, die das Kleingartenwesen und die Entwicklung der grünen Infrastruktur in den Kommunen verantworten.