Regionale Kooperationen
Trotz umfangreicher Erfahrungen und einer breiten Palette von Instrumenten wird über Gemeindegrenzen hinweg noch zu wenig kooperiert. Kooperation wird oft als nachrangige Strategie und Zusatzaufgabe wahrgenommen. Projektübergreifende und strategische Kooperation wird als schwierig bewertet, da der regionale Nutzen nicht in jeder der beteiligten Kommunen gleichermaßen zu Buche schlägt und einzelne Kommunen wirtschaftlich-finanzielle Nachteile befürchten. Daher muss neben der Organisation auch die Verteilung der Folgekosten eines interkommunalen Projekts thematisiert und transparent ausgehandelt werden, um Gewinn und Verzicht nicht nur mit dem Verweis auf das regionale Gemeinwohl oder fiktive Ressourceneinsparungen zu begründen. Es gilt, belastbare Lasten-Nutzen-Ausgleichsinstrumente zu implementieren.
In einem für die Landeshauptstadt München im Sommer gestarteten Forschungsvorhaben geht es darum, Vorbehalte in der Münchner Region hinsichtlich einer gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit abzubauen und die Kooperation in einer Reihe von Aufgabenbereichen zu intensivieren. Dabei wird auf die guten Erfahrungen durchgeführter Regionalkonferenzen zurückgegriffen, die das Kooperationsklima verbesserten. Angesichts der Unsicherheit über Instrumente und Organisation möglicher Kooperationen in der Region, wird zunächst eine Bestandsaufnahme und Bewertung vorgenommen. Dabei sind bestehende Instrumente, die besonders geeignet für ausgleichsorientierte Planungen und Maßnahmen sind, von hohem Interesse. Darüber hinaus geht es um die Motivation für ein abgestimmtes und bedarfsgerechtes Wachstum in der Metropolregion.