AcceleRAD
Projektinfo

Testkommunen für Radverkehrsprojekt ausgewählt

Das vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderte Projekt „AcceleRAD“ erprobt Möglichkeiten, die kommunale Radverkehrsplanung zu beschleunigen. Die Städte Kirkel, Ansbach und Magdeburg können ab August verschiedene Maßnahmen zur Verbesserung der Radverkehrsplanung ausprobieren. 

Schneller, einfach, machen. Dies ist das Motto des vom Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) geförderten Projekts „AcceleRAD“. Zwischen Ende Mai und dem 21. Juni waren Kommunen, die Neues erproben möchten, um die Radverkehrsplanung vor Ort zu beschleunigen, aufgerufen, sich als Testkommune für das AcceleRAD-Programm zu bewerben.

Diesem Aufruf sind 23 Kommunen gefolgt. Beworben haben sich drei Kleinstädte, 13 Mittelstädte und sieben Großstädte. Jeweils eine Kommune aus den drei Kategorien darf sich nun Testkommune nennen und ab August unterschiedliche Module für vielfältige Herausforderungen testen. „Sehr unterschiedliche Bewerbungen sind eingegangen. Daraus geht einerseits hervor, wie vielfältig die Problemlagen in kommunalen Verwaltungen sind, was den Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur anbelangt. Zugleich spiegelt sich in den Bewerbungen auch eine große Motivation wider, am Bestehenden etwas verändern zu wollen“, erläutert Projektleiterin Dr. Michaela Christ. 

In der Kategorie der Kleinstädte hat sich die Gemeinde Kirkel durchgesetzt. Die im Osten des Saarlandes liegende Gemeinde beeindruckte mit einem überregionalen Anspruch, der über die eigenen Gemeindegrenzen hinausweist. Die Bewerbung der Gemeinde mit etwa 10.000 Einwohner*innen verdeutlichte zudem die hervorstechende interne Unterstützung: Nicht nur der Radverkehrsbeauftragte, sondern auch der Oberbürgermeister und die Bauverwaltung sind motiviert und aktiv eingebunden. In Kirkel konnten  deutlich Beschleunigungspotentiale definiert werden. Ebenso wird das Ziel verfolgt, das zeitraubende „Behörden-Ping-Pong“, das auch über das Saarland hinaus viele Kommunen betrifft, zu reduzieren. 

Im Vergleich zu zwölf anderen Bewerbungen konnte die Stadt Ansbach am meisten überzeugen, als mittelgroße Stadt Testkommune zu werden. Die Bewerbung der kreisfreien Stadt in Bayern zeichnete eine herausragende Motivation und ein tiefes Problembewusstsein aus. Die mit über 40.000 Einwohner*innen viertgrößte Stadt Mittelfrankens plant, die Koordination innerhalb der Verwaltung zu verbessern und ihre Bewerbung wird von einer Vielzahl an Akteuren getragen, was die breite Unterstützung und das Engagement unterstreicht. Die Ziele Ansbachs passen zum Kernvorhaben des AcceleRAD-Programms und könnten Anstoß sein, mehr aus dem 15 Jahre alten Radverkehrskonzept auf die Straße zu bringen. 

Unter den Großstädten hat die Bewerbung der Landeshauptstadt Magdeburg am meisten überzeugt. Die Stadt an der Elbe konnte die Unterstützung und Motivation klar verdeutlichen und befindet sich aktuell in einer günstigen Lage, auf den jüngst vollzogenen Umstrukturierungen neue und effizientere Prozesse folgen zu lassen. In Magdeburg wird sich zudem intensiv mit den aktuellen Hemmnissen befasst und angestrebt, Radverkehr schneller und integrativer zu planen.

„Das Projekt hat zum Ziel, die ausgewählten Testkommunen zu befähigen, die Radverkehrsförderung vor Ort zu beschleunigen und Planungsprozesse zu optimieren. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen im Anschluss weiter ausgearbeitet und für alle Kommunen zugänglich gemacht werden.““ so der im Projekt beteiligte Stadt-und Mobilitätsplaner Jan-Philipp Mesenbrock. Unterstützung bei diesem Vorhaben erfährt das Projekt durch ein zehnköpfiges Städtenetzwerk, welches aktuell gebildet wird und die Fortschritte der Testkommunen mitverfolgt und beratend zur Seite steht.

Die Projektpartner bedanken sich bei allen Kommunen für ihre Bewerbungen und freuen sich, mit den Testkommunen ab der zweiten Augusthälfte in die Testphase zu starten.