Innovation in der Verwaltung durch Beteiligung und Transparenz
Wie gelingen Innovationen in Kommunalverwaltungen, Ämtern und Fachabteilungen, die an einer Kultur der Beteiligung und Transparenz orientiert sind? Und wie stellt sich öffentliche Verwaltung dem kulturellen Wandel? Viele Kommunen und auch einige Bundesländer haben sich auf den Weg gemacht, die Kooperation zwischen Stadtgesellschaft, Verwaltung und Politik zu verbessern, das Vertrauen in das Verwaltungshandeln zu stärken, um so bessere Lösungen zu entwickeln. Dies ist nicht selbstverständlich. Gefragt ist eine politische Kultur, die sich Krisen und Konflikten stellt und sie innovativ löst. Nicht zuletzt der digitale Wandel beeinflusst hier Anforderungen und Möglichkeiten. Kurz gefasst: Verwaltung ist herausgefordert – Veränderungen sind gefragt. Der Weg dahin beinhaltet viele Verunsicherungen. Dieser Problematik widmete sich eine Fachtagung, die das Difu auf Initiative und in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung sowie dem Bildungswerk für alternative Kommunalpolitik am 1. und 2. März in Berlin durchführte. Diskutiert wurden Konflikte, Lösungswege und gute Praxisbeispiele, nicht zuletzt mit Blick auf Erfordernisse und Bedarfe einer passenden Aus- und Weiterbildung.
Rund 200 Teilnehmende aus Kommunalpolitik, Stadtverwaltung und Zivilgesellschaft tauschten Erfahrungen aus und zeigten Möglichkeiten und Wege für einen Perspektivwechsel auf. Dies war nicht selbstverständlich, denn wie Prof. Jürgen Kegelmann von der Hochschule für öffentliche Verwaltung Kehl in seinem Einführungsvortrag hervorhob, stoßen beim Zusammentreffen von Verwaltung und Bürgerbeteiligung "zwei Welten" aufeinander, die von gegensätzlichen Kulturen geprägt sind. In der abschließenden Podiumsdiskussion, die von Dr. Bettina Reimann, Difu, moderiert wurde, positionierten sich Eva Jähningen, Bürgermeisterin für Umwelt und Kommunalwirtschaft, Dresden, Stefan Tidow, Staatssekretär für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, Berlin, und Prof. Birgit Menzel, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Hamburg, unterschiedlich zur Frage, ob bestehende Strukturen der öffentlichen Verwaltung im Widerspruch zu Innovation und Veränderung stehen. Einig waren sich die Diskutierenden darin, dass es wichtig ist, innerhalb der Verwaltung Risikobereitschaft und -kompetenz zu schulen und eine Fehlerkultur zu pflegen. Beides sind Herausforderungen, die von Verwaltungsspitze und Führungskräften vorzuleben sind, wie Prof. Dr. Gerd Gigerenzer vom Max-Planck-Institut auf der Tagung in seinem Vortrag hervorhob. Die Tagungsdokumentation steht online zur Verfügung.