(Inklusive) Kinder- und Jugendhilfe aktiv miteinander gestalten
Kinder- und Jugendhilfe ist eine kommunale Aufgabe und findet dort statt, wo Kinder, Jugendliche und ihre Familien leben. Deshalb ist die kommunale Ebene ein elementarer Bezugspunkt, wenn es um die Planung und Umsetzung notwendigen Handelns in Kommunen geht. Ob und inwieweit die Kinder- und Jugendhilfe im Sinne einer inklusiven Lösung weiterentwickelt werden kann, um zukünftig für alle Kinder und Jugendlichen – mit und ohne Behinderungen – zuständig zu werden, wird derzeit intensiv in vielen Debatten verhandelt und geprüft. Das Dialogforum "Bund trifft kommunale Praxis" bietet hierfür leitenden Fach- und Führungskräften verschiedener Einrichtungen eine Plattform: öffentliche und freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe, Gesundheitswesen, Behindertenhilfe, Eingliederungshilfe und Sozialämter in den Kommunen, kommunale Spitzenverbände, Landesjugendämter sowie Wissenschaft.
Geplant ist, konkrete Umsetzungsschritte, offene bzw. strittige Fragen der praktischen Umsetzung und erste Erfahrungswerte aus der Praxis auf dem Weg zu einer inklusiven Kinder- und Jugendhilfe zusammen mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) zu diskutieren. Eine gemeinsame Grundverständigung sowie ein kontinuierlicher Diskussionsprozess von BMFSFJ, Kinder- und Jugendhilfe und Behindertenhilfe ist hierbei Voraussetzung für einen guten funktionierenden Dialog. Das Dialogforum nutzt deshalb bewusst die Ideen und das Zusammenwirken aller am Prozess beteiligten Akteursgruppen. Daher fußt es auf zwei Säulen:
- Einer für alle interessierten Fachkräfte bestehenden Plattform für den öffentlichen Erfahrungsaustausch („Face to Face“) über die Reform des SGB VIII und damit verbundene Zukunftsfragen der Kinder- und Jugendhilfe insgesamt,
- Expertengesprächen, in denen sich leitende Fach- und Führungskräfte mit inhaltlichen Aspekten einer zukünftigen "Großen Lösung" bzw. inklusiven Kinder- und Jugendhilfe auseinandersetzen.
Das Dialogforum "Bund trifft kommunale Praxis" wird bis zum 31. März 2020 vom BMFSFJ gefördert und von einem Projektbeirat unterstützt. Dieser besteht aus Vertretern des BMFSFJ, Praktikern der öffentlichen und freien Jugendhilfe, Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, der AGJ e.V., des AFET e.V., der Landesjugendämter, aus Mitgliedern der Behindertenhilfe, des Gesundheitswesens und der Wissenschaft, die dem Gremium beratend zur Seite steht.