Empfehlungen für die kommunale Überflutungsvorsorge entwickelt
Der Erfolg der kommunalen Gemeinschaftsaufgabe Überflutungsvorsorge ist in hohem Maße von der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure und deren Bereitschaft abhängig, die eigenen Ressortgrenzen zu verlassen. Während der Handlungsdruck und auch das Engagement in einigen bereits von sommerlichen Starkregenereigenissen betroffenen Städten steigen, sind Überflutungsvorsorge und der Umgang mit extremen Starkregenereignissen bei der Mehrheit der Kommunen bislang eher wenig im Bewusstsein.
Die Veröffentlichung stellt die Ergebnisse des von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt geförderten Difu-Forschungsprojekts "Kommunale Überflutungsvorsorge
– Planer im Dialog" vor. Fachleute aus 15 ausgewählten deutschen Städten arbeiteten im Rahmen von Werkstätten in vier Regionen intensiv an konkreten Aufgabenstellungen der Überflutungsvorsorge. Einbezogen waren die Bereiche Stadt-, Straßen- und Grünflächenplanung bzw. Umwelt sowie den Stadtentwässerungsabteilungen bzw. – falls ausgegliedert – die Stadtentwässerungsbetriebe.
Vor dem Hintergrund einer ausgewogenen regionalen Verteilung waren mit Bonn, Dresden, Hagen, Hannover, Jena, Kaiserslautern, Kiel, Köln, Ludwigshafen, Lübeck, Magdeburg, Nürnberg, Oldenburg, Solingen und Stuttgart Städte mit einer möglichst großen Bandbreite unterschiedlicher Rahmenbedingungen und Erfahrungsständen bezüglich der Überflutungsvorsorge beteiligt. Neben Wissensvermittlung und Sensibilisierung für das Thema standen praxisorientierter Erfahrungsaustausch zwischen den Fachressorts und das Entwickeln konkreter Herangehensweisen für den Neubau und den Bestand im Vordergrund der Werkstätten.
Die Publikation gibt vorrangig fachliche und methodische Empfehlungen. In einer FAQ-Sammlung werden zu den fünf Unterthemen Prozess und Organisation, Rechtliche Aspekte, Finanzielle Aspekte, Planungskriterien und Umsetzung sowie Betrieb und Unterhalt Antworten auf Fragen gegeben, die in den Werkstätten als vordringlich identifiziert wurden. Die Empfehlungen zu einer "Werkstatt to-go" bündeln die unterschiedlichen, in den Werkstätten angewendeten Methoden, wie zum Beispiel "Sprechstunde" oder "Planspiel-Übung", und bieten eine Anleitung zum "selber machen" in der Kommune.