Dialogisch und prozessbegleitend
Die Energiewende in Deutschland und der damit verbundene Umbau der Energieversorgung erfordern den Bau neuer Anlagen zur Gewinnung, Speicherung und Übertragung von Energie. Da ihre Umsetzung oft umstritten und die Planungs- und Genehmigungsverfahren meist von Konflikten begleitet werden, entscheiden sich immer mehr Unternehmen für die frühzeitige Durchführung einer informellen Öffentlichkeitsbeteiligung. Allerdings zeigen sich oft Defizite beim verbindlich geregelten Umgang mit den Beteiligungsergebnissen, dem Einbezug eines möglichst repräsentativen Kreises der betroffenen Bürger und einer Reflexion oder Evaluation des Beteiligungsprozesses. Letztere ermöglicht erst, aus den Erfahrungen und Ergebnissen eines Beteiligungsprozesses zu lernen. Daher wird das Difu einen Planungsdialog, den der Übertragungsnetzbetreiber Amprion GmbH im Rahmen der Prüfung auf Teilverkabelung in 2018 durchführen wird, wissenschaftlich begleiten und evaluieren. Die prozessbegleitend und dialogisch ausgerichtete Evaluation ist durch einen multiperspektivischen Ansatz gekennzeichnet.
Intensive Wissenschaft-Praxis-Dialoge sind integraler Bestandteil der Evaluation. In einem gemeinsamen Lern- und Forschungsprozess sollen Prozesse und Zusammenhänge wahrgenommen, reflektiert, verstanden und notwendige Veränderungen angestoßen werden. Die Ergebnisse werden regelmäßig in gemeinsamen Reflexionsprozessen diskutiert, um den Planungsdialog gegebenenfalls bereits im Prozess optimieren und nachsteuern zu können. Darüber hinaus wird das Difu Schlussfolgerungen für einen übertragbaren Beteiligungsansatz ableiten, der in anderen Vorhabenplanungen des Unternehmens eingesetzt werden kann.