Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS),

Urbanisierung im 20. Jahrhundert

Cover: Urbanisierung im 20. Jahrhundert

Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS), Bd. 2, 2013, 194 S., Deutsches Institut für Urbanistik 2013

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Inhalt

Diese Ausgabe der Informationen zur modernen Stadtgeschichte (IMS) präsentiert in ihrem Themenschwerpunkt "Urbanisierung im 20. Jahrhundert" eine Vielfalt an Forschungsperspektiven zu dieser Thematik. In seinem einleitenden Beitrag umreißt der verantwortliche Herausgeber Christoph Bernhardt vom Leibniz-Institut für Regionalentwicklung und Strukturplanung Erkner den "Noch-Forschungsstand" zum Thema. Über einzelne zentrale Entwicklungen im 20. Jahrhundert, wie etwa die Ausbildung von Stadtregionen, Automobilisierung, Kriegszerstörungen, Pluralisierung der Lebensstile usw. hinaus, fehle es noch an integrierenden Synthesen.

Im Sinne einer Bestandsaufnahme der Positionen und Perspektiven in der aktuellen Forschung stellen daher 15 Autoren in drei Abschnitten "Standortbestimmungen und neue Blicke", "internationale Perspektiven" und "disziplinübergreifende Sichtungen" vor.

Clemens Zimmermann (Universität Saarbrücken) skizziert die zwei Paradigmen der Stadt- und Urbanisierungsgeschichte und beleuchtet die Rolle der "kulturhistorischen Wende" der 1990er-Jahre für die Urbanisierungsforschung, Marc Schalenberg (Berlin) diskutiert die Potenziale von Städtevergleichen als Mittelweg zwischen Stadtbiographien und Urbanisierungsforschungen und Daniel Morat (FU Berlin) lotet die Potenziale von "sinnesgeschichtlichen" Analysen der Urbanisierung aus.

Rainer Liedtke (TU Darmstadt) geht der Frage nach, ob für Südeuropa von einer "Verstädterung ohne Urbanisierung" zu sprechen sei, und Anna Veronika Wendland (Herder-Institut Marburg) untersucht Probleme von Urbanisierung und Urbanität in Osteuropa.

Denis Bocquet (CNRS Paris) analysiert die Verwendung des Urbanisierungsbegriffs bei dem einflussreichen französischen Sozialwissenschaftler Henri Lefebvre, Celina Kress betrachtet das Verhältnis zwischen Urbanität und Architektur und diskutiert die "Rückeroberung der Stadt" in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Dieter Schott (TU Darmstadt) prüft das sozialwissenschaftliche Konzept der "Eigenlogik der Städte" im Hinblick auf seine Fruchtbarkeit für die Urbanisierungsgeschichte und Beate Binder (Humboldt-Universität zu Berlin präsentiert geschlechtertheoretisch bestimmte Zugänge zur Urbanisierung.

Der Themenschwerpunkt wird abgerundet durch die Leitrezension von Manfred Kühn (IRS Erkner) zu dem Buch von Klaus Brake und Günter Herfert zur "Reurbanisierung".

In der kürzlich neu eingerichteten Rubrik der "Freien Artikel" analysiert Christiane Reinecke (FZG Hamburg) Krisendiagnosen der 1970er-Jahre zur Entwicklung der bundesdeutschen Städte mit einer besonderen Konzentration ihrer Leitbegriffe und rekonstruiert vor allem die "Ghettoisierungs-" und "Segregations-" Debatten. Dabei weist sie unter anderem auf die zunehmende Übernahme des "Ghetto"-Begriffs aus der amerikanischen in die deutsche Stadtforschung hin, der als "Codewort" für Armut und Konflikt zunehmende Verbreitung fand.

Christian Rau (Univ. Leipzig) behandelt die Grenzen und Spielräume der DDR-"Fürsorgediktatur" am Beispiel der Wohnungspolitik und Wohnraumlenkung im Leipzig der 1970er- und 1980er-Jahre. Auf breiter empirischer Grundlage skizziert er bis in den Behördenalltag der städtischen Fachabteilungen für Wohnungspolitik und Wohnungswirtschaft, nach welchen Kriterien in Leipzig Wohnungen vergeben wurden und wie die personelle Situation in diesem Verwaltungsbereich die Krise der 1980er-Jahre spiegelt.

Die Rubrik "Allgemeine Berichte" bietet zunächst einen Aufsatz von Axel Priebs (Universität Hannover) zum hundertsten Jahrestag der Gründung des Verbandes Groß-Berlin 1912. Anschließend informiert eine Reihe von Tagungsberichten unter anderem über das 42. Frühjahrskolloquium des Instituts für vergleichende Städtegeschichte in Münster zur "Urbanität". Umfassend berichtet wird über die europäische Stadtgeschichtskonferenz der EAUH in Prag. Eine Reihe kürzerer Beiträge informiert über die Aktivitäten der Gesellschaft für Stadtgeschichte und Urbanisierungsforschung (GSU) auf dem Historikertag in Mainz, so unter anderem über den dort abgehaltenen Round-Table zum Thema "Die Ressourcen der Stadt" sowie die Verleihung des GSU-Forschungspreises. Das Heft wird wie immer abgerundet durch eine Vorschau auf wichtige Konferenzen zur Stadtgeschichte im Jahr 2013.

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