Infrastruktur

netWORKS 2

Im Projekt galt es herauszufinden, ob eine breitere Anwendung innovativer Technologien aus dem Bereich alternativer Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie die Kombination mit vorhandenen Anlagen und Netzen in größerem Maßstab sinnvoll sind.

Die Netze und Anlagen der kommunalen Wasserversorgung werden bisher zentral organisiert, und diese Zentralität gilt bislang gerade bei mittleren und hohen Siedlungsdichten technisch und ökonomisch als vorteilhaft. Durch die abnehmende Bevölkerungszahl tritt jedoch eine völlig neue Problematik auf: Die Funktionalität der Systeme ist durch Unterauslastung gefährdet. In einigen Städten und Regionen sind Rück- und Umbaumaßnahmen der Netze notwendig, die an die Grenzen des betriebswirtschaftlich Machbaren gehen. In Ergänzung dieser Anpassungsstrategien gilt es, neben dem Rück- und Umbau auch über den Einsatz neuer Technologien nachzudenken, außerdem sind Systemalternativen gegenüber dem Weiterbetrieb vorhandener Anlagen abzuwägen.

In Deutschland wurden in den letzten beiden Jahrzehnten bereits beachtliche Innovationen im Bereich alternativer Wasserver- und Abwasserentsorgungstechnologien entwickelt, die jedoch bisher ausschließlich im Rahmen weniger kleiner Modellprojekte umgesetzt wurden. Die Pilotvorhaben zeigten, dass Stofftrennung und neuartige Kombinationen von Ab- und Frischwasser prinzipiell möglich sind. Da es sich um flexible und nachhaltige Lösungen handelt, mit denen die Schließung von Nährstoffkreisläufen sowie die energetische Verwertung von Abwasser angestrebt wird, sind die Verfahren – angesichts der steigenden Energiepreise – auch volkswirtschaftlich interessant: Intelligente Systemlösungen zeichnen sich durch Stoffstromreduktion (Ökoeffizienz), höhere Flexibilität und teils kürzere Leitungswege aus und lassen langfristig eine ökonomische Effizienzanhebung (Energieverwertung) erwarten.

Im Projekt galt es herauszufinden, ob eine breitere Anwendung dieser Technologien sowie die Kombination mit vorhandenen Anlagen und Netzen auch in größerem Maßstab sinnvoll sind. Im Vorhaben werden daher praxistaugliche Umwandlungsmöglichkeiten der stadttechnischen Systeme untersucht.

Einen Untersuchungsschwerpunkt bildete die Frage, ob und inwieweit semi- und dezentrale Lösungen ökonomisch und ökologisch effizienter sind und wie diese im existierenden betrieblichen Rahmen sukzessive angewandt werden könnten. Berücksichtigt wurde dabei, dass Strukturanpassungen der Anlagen im Einklang mit den unternehmerischen Erfordernissen erfolgen müssen. Auch wurden die Infrastruktur- und Stadtentwicklungsplanung integriert betrachtet und der Stand der Technik berücksichtigt.

Die Ergebnisse des Projekts wurden im Sommer 2010 veröffentlicht.



Forschungsförderung/Kooperation: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF);

Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt/Main, Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH (ARSU), Oldenburg, Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Institut für Städtebau und Landschaftsplanung, Lehrstuhl für Stadttechnik, IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH, Mülheim a.d. Ruhr, COOPERATIVE Infrastruktur & Umwelt, Darmstadt.



Fallstudienstädte/involvierte Städte: Bielefeld, Chemnitz, Cottbus, Essen, Hamburg, Schwerin.

 

Projektleitung
Transformationsmanagement für eine nachhaltige Wasserwirtschaft (netWORKS II)
bis
Ver- und Entsorgung
Mobilität
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Institut für sozial-ökologische Forschung, Frankfurt/Main
Arbeitsgruppe für regionale Struktur- und Umweltforschung GmbH, Oldenburg (ARSU)
Brandenburgische Technische Universität Cottbus, Institut für Städtebau und Landschaftsplanung, Lehrstuhl für Stadttechnik
IWW Rheinisch-Westfälisches Institut für Wasserforschung gGmbH, Mülheim a.d. Ruhr
COOPERATIVE Infrastruktur & Umwelt, Darmstadt

Weitere Inhalte zum Thema