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Zuwanderer in der Stadt

Im bundesweiten Projekt wurde Forschung zur sozialräumlichen Integration von Zuwanderern systematisch aufbereitet, durch neue Erkenntnisse ergänzt und in acht Fallstudienstädten (Praxis-Netzwerk) erprobt.

In dem bundesweiten Projekt „Zuwanderer in der Stadt“, das innerhalb des Programms „Bauen und Wohnen im 21. Jahrhundert“ gefördert wurde, wurde Forschung zur sozialräumlichen Integration von Zuwanderern systematisch aufbereitet, durch neue Erkenntnisse ergänzt und in acht Fallstudienstädten (Praxis-Netzwerk) erprobt.

Das Verbundvorhaben umfasste zwei „Projektsäulen“: das Expertenforum und das Praxisnetzwerk. Im Expertenforum waren Akteure aus Wissenschaft und Praxis vertreten. Das Praxisnetzwerk setzte sich aus lokalen und regionalen Akteuren der Kommunen und Wohnungswirtschaft in acht ausgewählten Fallstudienstädten zusammen.

Die vom Verbundpartner Forschung im August 2004 vorgelegten Ergebnisse der Bestandsaufnahmen in den ausgewählten Gebieten der acht Städte bildeten die Grundlage der vom Expertenforum im Dezember 2004 entwickelten Handlungsempfehlungen zur stadträumlichen Integration, die im Februar 2005 auf einem Kongress vorgestellt und als „Empfehlungen zur stadträumlichen Integrationspolitik“ publiziert wurden. Diese Handlungsempfehlungen wurden anschließend auf unterschiedliche Weise in die Fallstudienstädte und in die ausgewählten Gebiete vermittelt und in einem Dialog mit lokalen Akteuren und Entscheidungsträgern auf ihre inhaltliche Umsetzung hin diskutiert.

In der daran anschließenden Praxisphase initiierten Kommunalverwaltungen und auch Wohnungsunternehmen aus den acht kooperierenden Städten in ausgewählten Stadtquartieren auf der Grundlage der Empfehlungen Maßnahmen in den Handlungsfeldern, die entsprechend der lokalen Gegebenheiten aus Sicht der Vor-Ort-Akteure vorrangig waren. Sie wurden dabei von den beiden Forschungsinstituten Difu und InWIS beraten und begleitet. In Zusammenarbeit mit den Städten bereiteten die Institute zudem „Gute-Praxis-Beispiele kommunaler Integrationsprojekte“ aus den beteiligten Städten auf.

Auch die Ergebnisse der Diskussion und des Umsetzungsprozesses, die inhaltliche Bewertung sowie der Transfer der Empfehlungen wurden von Difu und InWIS dokumentiert und auf dem Abschlusskongress im September 2006 in Nürnberg vorgestellt. Die Ergebnisse dieses Transferprozesses und die Beiträge auf dem Kongress sowie die Diskussionen zur stadträumlichen Integrationspolitik wurden im ersten Quartal 2007 von der Schader-Stiftung veröffentlicht.

Das Projekt hat den Dialog über integrationspolitische Handlungsansätze angestoßen und Anregungen für den Umgang mit ethnisch und sozial segregierten Stadtteilen gegeben.

Ausblick: Erkenntnisse aus dem Projekt fließen in der Arbeitsgruppe „Integration vor Ort“ zur Vorbereitung des Nationalen Integrationsplans ein. Das Praxis-Netzwerk wird unter der Federführung der Schader-Stiftung mit Beteiligung der Forschungsinstitute fortgeführt.

Fallstudienstädte: Berlin, Essen, Frankfurt am Main; Hamburg, Hannover, Mannheim, München, Nürnberg.

Ulla-Kristina Schuleri-Hartje
Zuwanderer in der Stadt - Verbundvorhaben Sozialräumliche Integration von Zuwanderern
bis
Migration, Zuwanderung, Integration
Stadtteil, Quartier
Wohnen
Stadtentwicklung, Recht und Soziales
  • Höbel, Regina, Melanie Kloth, Bettina Reimann und Ulla-Kristina Schuleri-Hartje, Stadträumliche Integrationspolitik Umsetzung der Empfehlungen des Projektes „Zuwanderer in der Stadt“, Darmstadt 2006.
  • Höbel, Regina, Melanie Kloth, Bettina Reimann und Ulla-Kristina Schuleri-Hartje, Voneinander lernen Gute Praxis-Beispiele stadträumlicher Integrationspolitik. Ergebnisse der Begleitforschung zum Verbundprojekt „Zuwanderer in der Stadt“, Darmstadt 2006.
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)
Schader-Stiftung (Projektgeschäftsstelle)
Deutscher Städtetag (DST)
GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen
Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung

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